Am 16. und 17. November 2019 traf sich in Guangzhou (Kanton) auf Einladung des Auslandsbüros Shanghai der KAS eine Gruppe internationaler Experten aus China, Indien, Japan, den USA und Deutschland, um über verschiedene Dimensionen der Künstlichen Intelligenz zu diskutieren. Die Konferenz wurde gemeinsam mit dem Intellisia Institute (http://www.intellisia.org/), einem universitätsnahen Think Tank in Guangzhou, konzipiert und umgesetzt. Die Volksrepublik China zeichnet sich in ihrem KI-Bezug durch eine einzigartige Verbindung einer technologischen Spitzenposition (mobile Datenübertragung, Big Data, Algorithmen) mit einem hohen Maß an Anwendung und Nutzung dieser Technologie in den unternehmerischen Geschäftsmodellen wie im Alltag der Bürger aus (Plattform-Ökonomie, Business Modelle, Applikationen). Dies bietet genauso Anschauungsmaterial wie auch Grund zur ernsthaft-kritischen Auseinandersetzung. Eine Auseinandersetzung, die im Übrigen auch unter chinesischen Experten vorangetrieben wird. Dies ist auch ein wesentlicher Anknüpfungspunkt für die Einbeziehung der Expertise aus Deutschland, die in den Bereichen Robotik, Internet der Dinge, Industrie 4.0, aber auch des Datenschutzes und der normativen Befassung mit Künstlicher Intelligenz einen wichtigen Beitrag zur chinesischen Debatte leisten kann.
Konrad-Adenauer-Stiftung China Shanghai und Intellisia beabsichtigen unter Einbeziehung weiterer chinesischer wie deutscher Partner ab dem kommenden Jahr den Aufbau eines sino-deutschen Netzwerks, das KI-Experten international verbinden soll und der Verbesserung des jeweils gegenseitigen Verständnisses und des Forschungs- und Umsetzungsstandes in den beteiligten Ländern dient. Der Aufbau einer Plattform zur gemeinsamen Erarbeitung von normativen, technischen, daten- wie auch wirtschafts- und sozialpolitischen Grundlagen wird beabsichtigt, damit die Möglichkeiten der Künstlichen Intelligenz auf ein breites gesellschaftliches Fundament gestellt werden und die Freiheit der Nutzung Künstlicher Intelligenz mit menschlicher Vernunft und dem sozialen Ausgleich verbunden werden können.
Die Konferenz schloss mit dem Besuch der Guangdong Robotics Association und der Robotation Academy Foshan, zwei Robotik-Einrichtungen, in denen KI-Systeme verstärkt zum Einsatz kommen. Sowohl das Unternehmen Midea, das im Jahr 2017 den deutschen Hersteller Kuka übernommen hat, als auch der zur Hannover Messe gehörende Robotic Park, verdeutlichten die bereits bestehenden unternehmerischen Kooperationen und die gegenseitige Verflechtung, genauso aber auch den bestehenden Diskussionsbedarf zwischen den Ländern und ihren Gesellschaften.
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