In seiner Begrüßung betonte Dr. Peter Fischer-Bollin, Leiter der Hauptabteilung Analyse und Beratung der Konrad-Adenauer-Stiftung, die Wichtigkeit des Themas und hob vielfältige weitere Projekte der Stiftung zum Themenfeld Klima und Nachhaltigkeit hervor.
Marie-Jeanne Kurdziel, Climate Policy Analyst am NewClimate Institute, nahm eine wissenschaftliche Einordnung zum Nexus Klima und Generationengerechtigkeit vor. Dazu erläuterte sie in einem ersten Schritt die Generationengerechtigkeit in der Nachhaltigkeitsdebatte und verwies dabei insbesondere auf die Brundland-Kommission 1987. Anhand mehrerer Beispiele stellte Frau Kurdziel dar, welche Folgen eine Erderwärmung um jeweils 1,5 Grad Celsius und 2 Grad Celsius hätte und resümierte, dass die Emissionen schon heute deutlich reduziert werden müssen. Hinsichtlich der Generationengerechtigkeit in der Klimapolitik erläuterte sie das Urteil des Bundesverfassungsgerichts von April 2021, dass die Folgen des Klimaschutzgesetzes auch für die jüngere Generation betrachtete und Nachbesserungen einforderte.
Der Bundestagsabgeordnete Sepp Müller (CDU), erklärte, dass die Verbrennung fossiler Energieträger dazu geführt habe, dass Wohlstand geschaffen werden konnte. Allerdings sei es nun notwendig, aus den fossilen Energieträgern auszusteigen und einen Transformationsprozess einzuleiten. Als Beispiel führte der Abgeordnete den Ausstieg aus der Braunkohleverstromung im Jahr 2038 an, der das Ergebnis eines gesamtgesellschaftlichen Kompromisses sei. Sepp Müller MdB plädierte dafür, dass die Politik nicht auf Verbote, sondern auf Anreize setzt und beispielsweise die Waldbewirtschaftung stärkt. Es sei notwendig, Planungs- und Genehmigungsverfahren, vor allem in den Bereichen Wohnen und Verkehr, zu beschleunigen.
Kathrin Henneberger, Bundestagsabgeordnete von Bündnis 90/Die Grünen, beschrieb die Beweggründe für Ihr klimapolitisches Engagement und zeigte auf, dass Klimapolitik heute einen anderen Stellenwert hat als noch vor einigen Jahren. Sie warf die Frage auf, warum sich unsere Worte und Taten in Bezug auf die Klimapolitik so sehr voneinander unterscheiden. Ihrer Ansicht nach sei der Mensch so veranlagt, dass er unmittelbare Gefahren erkennen und darauf reagieren könne, während es für ihn bei in der Zukunft liegenden Gefahren schwerer sei. Zudem betonte die Abgeordnete, dass wir in einer Gesellschaft leben, die es schwierig mache, die Rahmenbedingungen für den Klimaschutz zu verändern.
Elisabeth Hoffmann, Referentin Jugend und Generationen der Konrad-Adenauer-Stiftung, ordnete die Plattform TikTok ein, die sich bei der jungen Generation großer Beliebtheit erfreut. So hat sich die Anzahl der Nutzerinnen und Nutzer in den letzten 3,5 Jahren versiebenfacht, womit sie die am schnellsten wachsende soziale Plattform ist. Auf TikTok werde, so Elisabeth Hoffmann, häufig auch über politische Themen diskutiert, beispielsweise über die Klimapolitik. Dabei finde vor allem die Botschaft, dass Klimaschutz auch ohne Einschränkungen möglich sei, unter jungen Menschen Anklang.
Laura Jorde, Geschäftsführerin der Wirtschaftsjunioren Deutschlands, gab Einblicke in die Praxis von Jungunternehmerinnen und Jungunternehmern. So berichtete sie von einer Verbandsumfrage, die ergab, dass bereits viele Mitglieder erfolgreiche Projekte zum Thema Nachhaltigkeit implementiert haben. Politik müsse, so Laura Jorde, Ziele und Rahmenbedingungen für die Unternehmen vorgeben, aber auch internationale Wettbewerbsfähigkeit berücksichtigen.
In der Diskussion wurde auf konkrete Maßnahmen, die Vorreiterrolle Deutschlands und auf das Thema Kernkraft eingegangen. Zur Sprache kam auch, dass unter jungen Menschen ein großer Wille aber auch Verunsicherung mit Blick auf das Engagement für den Klimaschutz besteht. Es wurde die Notwendigkeit hervorgehoben, die Stimmen der Jugend in der klimapolitischen Debatte anzuhören, zu berücksichtigen und an einem Strang zu ziehen.
Im Schlusswort fasste Natalie Klauser, Referentin Demographischer Wandel der Konrad-Adenauer-Stiftung zusammen, dass junge Menschen mit verschiedenen Lebensumständen und Hintergründen unterschiedliche Sorgen und Erwartungen an eine generationengerechte Klimapolitik haben. Eine der zentralen Herausforderungen für Politik und Gesellschaft werde sein, die berechtigten Forderungen nach Klimaschutz, Generationengerechtigkeit und wirtschaftlichen Perspektiven miteinander zu vereinbaren. Es sei entscheidend, dass die Herausforderung Klimawandel gesamtgesellschaftlich und generationenübergreifend angegangen wird. Die Jugend könne dabei, auch als Innovationstreiber, eine Vorreiterrolle einnehmen.
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