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Das Politische Bildungsforum Thüringen der Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. lud am 06. März 2019 gemeinsam mit der Buchhandlung Peterknecht in Erfurt zu einer Lesung des Buches „Dresden 1919 – Die Geburt einer neuen Epoche“ mit der Autorin Freya Klier ein.
Daniel Braun, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Politischen Bildungsforums Thüringen, und Peter Peterknecht, Inhaber der Buchhandlung Peterknecht, leiteten den Abend ein und hoben die Bedeutung des Buches für die heutige Zeit heraus, sowohl auf politischer, aber ebenso auf kultureller Ebene.
Lesung
Die Frage, die sich durch das Buch ziehe, sei die Frage nach friedlichen Revolution in Sachsen: Wieso wäre 1919 in Sachen und vor allem in Dresden, im Gegensatz zu anderen Städten in Deutschland, eine friedliche Revolution möglich gewesen? Klier legt ihren Schwerpunkt im Buch auf die Umbrüche, die nach dem ersten Weltkrieg vollzogen wurden, entsprechend spielen Krieg und seine Folgen eine große Rolle. Anhand der Memoiren verschiedener Künstler, wie den Malern Otto Dix und Otto Griebel oder dem Schriftsteller Ernst Toller, zeichnet Klier die Entwicklungen des Krieges nach. Ernst Toller etwa, sei als Student in den Krieg gezogen und hätte den glühenden Patriotismus während der Zeit hervorgehoben. Wenige Wochen zuvor sei bei den europäischen Staatsmännern ein Krieg noch undenkbar gewesen, aber das wachsende Misstrauen untereinander hätte entscheidend zum Kriegsausbruch beigetragen, so Klier.
Weiterhin spielen Frauen eine große Rolle in „Dresden 1919“. Die Einführung des Frauenwahlrechts sei Ergebnis einer langwierigen, aber dafür friedlichen Revolution gewesen, so Klier. Die Gründung des Allgemeinen Deutschen Frauenvereins 1865 in Leipzig durch Dr. Luise Otto-Peters sei der Beginn der Frauenbewegung gewesen. Es sei sich auf das Thema Bildung fokussiert worden, jedoch nicht anhand von Unterscheidungen wie Bürger und Arbeiter sondern eher anhand der Unterschiede zwischen Männern und Frauen. Vergessen würde dabei oft die Rolle von Marie Stritt, so Klier, welche die treibende Kraft im Kampf gegen das Bürgerliche Gesetzbuch von 1900 gewesen sei und dafür sorgte, dass sich verschiedene Frauenbewegungen untereinander vernetzt hätten.
In Dresden sei 1919 wieder ein ziviles Leben möglich gewesen, es sei an vielfältigen Freizeitaktivitäten teilgenommen worden. Außerdem berichtete Klier, dass die Ermordung Gustav Neurings am 12. April 1919 in der DDR als Tat von rechtsradikalen Demonstranten dargestellt worden sei, obwohl sie eigentlich auf Kriegsinvaliden zurückzuführen sei, welche den damaligen Kriegsminister von einer Brücke in die Elbe geworfen und erschossen hätten.
Gespräch
Zum Abschluss der Lesung ergab sich ein kurzes Gespräch mit Freya Klier, in dem u.a. die Faszination für die Weimarer Republik aus einer gesellschaftlichen Sicht thematisiert wurde.
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Politisches Bildungsforum Thüringen
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