Gute Bedingungen für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in frühen Karrierephasen wirken sich positiv auf den Hochschul- und Wissensstandort Deutschland aus und stärken Hochschulen und Forschungseinrichtungen im internationalen Wettbewerb.
Wichtiger Ansatzpunkt für Reformen ist eine bessere Personalpolitik von Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Gute Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in frühen Karrierephasen müssen erkannt und gezielt gefördert werden. Ihre Arbeitsbedingungen sollten attraktiver gestaltet werden. Ziel muss es sein, gute und leistungsfähige Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für Forschungseinrichtungen zu gewinnen.
Besonders Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in frühen Karrierephasen benötigen eine persönliche und der jeweiligen Karrierephase angemessene intensive Betreuung sowie eine Beratung, die ihre Stärken und Schwächen offen und ehrlich widerspiegelt und dadurch eine frühzeitige eigenverantwortliche Entscheidung über den weiteren Karriereweg – innerhalb der mit öffentlichen Geldern geförderten Wissenschaft oder außerhalb, etwa in innovierenden Unternehmen, als Entrepreneure oder in der Verwaltung – ermöglichen.
Der Verbleib im akademischen System sollte durch Tenure-Track-Stellen planbar gestaltet werden. Ohne eine bessere Planbarkeit werden für viele Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die keine unbefristeten und angemessen entlohnte Stellen haben, Karrierewege in der öffentlich finanzierten Forschung unattraktiv.
Karrierewege außerhalb der Akademia sollten nicht als „Scheitern“ geringgeschätzt werden. Im Gegenteil: In innovierenden Unternehmen, in der Verwaltung und in der unternehmerischen Selbstständigkeit wird wissenschaftliches Know-how dringend benötigt. Auch dafür sollten die Weichen frühzeitig gestellt werden.
Die Fragen stellte Dr. Norbert Arnold, Experte für Wissenschaft, Technologie und Ethik in der Hauptabteilung Analyse und Beratung bei der Konrad-Adenauer-Stiftung.
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Über diese Reihe
Die Reihe informiert in konzentrierter Form über Analysen der Konrad-Adenauer-Stiftung zu relevanten aktuellen Themen. Die einzelnen Ausgaben stellen zentrale Ergebnisse und Empfehlungen eigener und externer Expertinnen und Experten vor, bieten Kurzanalysen von rund fünf Seiten und nennen KAS-Ansprechpartnerinnen.
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