Der Livestream begann pünktlich um 14:00 Uhr mit der Begrüßung durch die Moderatorin Charlotte Becker, welche die Zuschauer begrüßte und in das Thema einführte. Anschließend begrüßte sie den Referenten, Jürgen Paffen, welcher als Gründungsmitglied der Initiative Heimische Landwirtschaft zum Thema der regionalen Lebensmittelerzeugung in Thüringen und zu seinem Verein referierte.
Die erste Frage widmete sich dem, was genau dieser Verein als Zielsetzung hat. Paffen erläuterte, dass die Initiative Heimische Landwirtschaft im Jahre 2011 gegründet wurde, genau in dem Jahr, als die Branche der Landwirte durch eine Reihe von Skandalen erschüttert wurde. Um zum einem dieses Image wieder aufzubessern und zum anderem dem Bürger eine größtmögliche Transparenz zu bieten, sollte mit der Initiative ein Einblick in die Landwirtschaft in Thüringen und Deutschland gegeben werden. Mit mittlerweile über 1500 Betriebe deckt die Initiative einen Großteil der Branche ab. So seien sowohl kleine familiäre Betriebe bis zu Großbetrieben vertreten, zudem gäbe es sowohl Betriebe die ökologische Landwirtschaft bevorzugen, als auch Betriebe die konventionelle Landwirtschaft betreiben. Besonders angenehm sei dabei, dass die einzelnen Mitgliedsbetriebe sich gegenseitig respektieren würde und man gemeinsam an dem Ziel der gemeinsamen Transparenz arbeite.
„Nachhaltigkeit bedeutet für heimischen Landwirte, dass sie auf ihren Höfen in Generationen denken.“ mit diesem Zitat wollte Herr Paffen deutlich machen, dass die Landwirtschaft kein Geschäft für den schnellen Gewinn ist, sondern der Landwirt gezwungen ist nachhaltig zu Wirtschaften. Schließlich muss das eigenen Land über Generationen hinweg in der Lage sein dort Pflanzen wachsen lassen zu können. Daher ist der Landwirt schon aus wirtschaftlichen Gründen angehalten, seinen Boden zu pflegen und am Leben zu halten.
Welche Vorschläge würde Paffen der Politik machen, um Landwirtschaft und Nachhaltigkeit wieder in Einklang zu bringen? Die Antwort darauf sei nicht ganz simpel. Doch zuallererst sei es, gerade in Zeiten der Bundestagswahl, wichtig, dass die Politik die Landwirtschaft nicht mit kurzsichtigen populistischen Versprechungen zu ködern versucht, oder auf der anderen Seite die Landwirtschaft als populistisches Thema gegenüber der übrigen Bevölkerung nutzt. Denn die Landwirtschaft sei eine Branche bei der man nicht in Tagen, sondern in Jahrzehnten denken müsse. Daher wünsche er sich, dass die Politik einen langfristigen Konsens bei der Landwirtschaftspolitik findet, damit die Landwirte ihrerseits wieder Planungssicherheit erhalten.
Seine persönliche Version von der Zukunft sei, dass es Flächen geben muss, bei denen Landwirte intensiv und in erster Linie zur Nahrungsmittelproduktion, Wirtschaft betreiben. Gleichzeitig muss es aber auch dann Flächen geben, auf denen die Landwirte die Naturvielfalt erhalten und pflegen können. Um diese ökologischen Abschnitte jedoch zu erhalten, muss der Landwirt in der Lage sein, die Kosten dafür zu decken. Dies können laut Herrn Paffen entweder durch einen Anstieg der Lebensmittelpreise erfolgen, oder durch Subventionen des Staates. So oder so sei es aber obligatorisch, dass dies im Einklang mit Forschung und Wissenschaft geschieht.
Zwar würde die Politik versuchen die heimischen Landwirte zu schützen, aber gerade Dinge wie Bürokratie und Umweltauflagen, würden die finanzielle Schlinge bei den Betrieben langsam zuziehen, da deutsche Landwirte auch immer auf dem internationalen Markt konkurrieren.
Hier kann jeder einzelne Bürger in Deutschland aktiv mithelfen, indem er bewusst regionale Produkte kauft. Damit unterstütze er nicht nur die heimische Landwirtschaft, sondern würde auch die Umwelt schonen, da ein in Deutschland angebauter Apfel immer umweltschonender sei, als ein Apfel der erst aus Amerika importiert werden musste.
Mit diesem Aufruf und dem Dank an den Referenten beendete die Moderation Frau Becker den Livestream.
Nachhaltigkeit und heimische Landwirtschaft
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