Am 4. Juli 2023 diskutierten Experten aus Algerien und Deutschland auf Einladung der Konrad-Adenauer-Stiftung Algerien in Zusammenarbeit mit dem Cercle d'Action et de Réflexion pour l'entreprise (CARE) in Algier die entscheidende Bedeutung von Start-ups als Schlüsselfaktoren für eine nachhaltige und innovative Wirtschaft. Im Zentrum stand die Bedeutung eines dynamischen Umfelds, das Innovation und Unternehmertum begünstigt und in dem Start-ups gedeihen.
Der Eröffnungsvortrag von Jannis Gilde, Projektleiter Forschung beim Bundesverband Deutsche Startups in Berlin, beleuchtete die Hintergründe und die Geschichte des deutschen Startup-Ökosystems. Er erläuterte Struktur und Ziele des Verbandes als Stimme der Startups in Deutschland: Lobbyarbeit, Forschung und Vernetzung. Der Verband vertritt die Interessen von Startups auf unterschiedlichen politischen Ebenen, fördert die Vernetzung innerhalb und außerhalb des Ökosystems und erstellt Studien zur Vermessung der Startup-Landschaft, unter anderem den Deutschen Startup-Monitor (siehe https://startupverband.de/fileadmin/startupverband/mediaarchiv/research/dsm/dsm_2022_English_Summary.pdf.) Als aktuellen Trend stellte Jannis Gilde heraus, dass - nach einem erfolgreichen Jahr 2021 - das Ökosystem im Jahr 2022 von der allgemeinen Wirtschaftskrise heimgesucht wurde. Dennoch liegen die Investitionen in Startups weiterhin über dem Niveau vor der Pandemie. Auch setzt sich der Trend fort, dass Startups etablierte wirtschaftliche Strukturen herausgefordern. Der Vortrag von Jannis Gilde, den sie hier finden, gab dem Publikum einen umfassenden Überblick der Schlüsselinitiativen, die Deutschlands Startup-Ökosystem zu einem weltweit führenden gemacht haben.
Im Anschluss gingen Kilian Bachmair, Doktorand an der Universität Cambridge, und Nikolas Hoehme, Leiter der digitalen Transformation bei Henkel, beide Altstipendiaten der Konrad-Adenauer-Stiftung, auf den Startup-Inkubationsprozess in Deutschland ein. Ihre Präsentation verdeutlichte, wie wichtig eine starke administrative und universitäre Unterstützung und angemessene Ressourcen aus der Wirtschaft sind, um Cluster und den Erfolg von Startups nachhaltig zu fördern.
Anschließend hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, mehr über die Entwicklung und Perspektiven des Startup-Ökosystems in Algerien zu erfahren. Dr. Mehdi Omarouayache, Präsident des Algerian Digital Cluster, gab wertvolle Informationen über die Fortschritte im Land und die sich abzeichnenden Chancen für algerische Start-ups. Sein Vortrag löste lebhafte Diskussionen aus und zeigte das vielversprechende Potenzial Algeriens als fruchtbaren Boden für Start-ups. Algeriens Engagement für die Förderung von Innovationen und die Schaffung eines Umfelds, das das Wachstum von Startups begünstigt, eröffnet viele neue Perspektiven auch für internationale Akteure. Nach einer Analyse des Portals Startup-Blink hat das Startup-System in Algerien, speziell in der Hauptstadt Algier, in den vergangenen beiden Jahren bemerkenswerte wie messbare Fortschritte gemacht, siehe https://www.startupblink.com/startup-ecosystem/algeria.
Im finalen Vortrag der Konferenz befasste sich Dr. Fragua Rabah, Leiter der Abteilung Management Engineering bei der Nationalen Agentur für den Transfer von Forschungs- und Technologieergebnissen (ANVREDET), mit der Förderung von Innovationen durch Technologietransfer und Inkubation. Er stellte die bestehenden Initiativen vor, um den Wissenstransfer zu erleichtern und Startups auf ihrem Weg zu unterstützen, sich mit den Vertretern der mittelständischen Wirtschaft zu vernetzen. ANVREDET stellt dabei die Werkzeuge zur Verfügung, um ihre Ideen in Geschäftserfolge umzusetzen. Vor allem die Unterstützung bei der Sicherung des geistigen Eigentuims und der Erstellung eines Prototypens sind die Merkmale dieser Inkubation. Die Präsentation betonte die Bedeutung von Innovation für die Diversifizierung der algerischen Wirtschaft und den Aufbau einer wissensbasierten Wirtschaft. Die Agentur identifiziert innovative Projekte, unterstützt Erfinder bei der Entwicklung ihrer Projekte, stärkt die Zusammenarbeit zwischen Forschungseinrichtungen und Anwendersektoren und fördert alle Initiativen der Vernetzung. Diese Aktivitäten tragen zur Verbesserung und Weiterentwicklung des Innovationsökosystems in Algerien bei.
In der abschließenden Debatte vertieften die Teilnehmer mit den Referenten die präsentierten Perspektiven, das anschließenden Networking wurde genutzt, um neue Verbindungen zwischen den Akteuren des algerischen Startup-Ökosystems herzustellen. Das Interesse an einer immer konkreter werdenden Zusammenarbeit der beiden Ökosysteme war ein wesentliches Ergebnis der Konferenz.
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