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Medien und Meinungsfreiheit

Das Cover der Auslandsinformationen 3/2021


Ganz gleich, ob man sie als „Wachhunde“, „Gate­keeper“ oder „Vierte Gewalt“ bezeichnen möchte: Freie Medien sind als Kontrollinstanz ein unverzichtbarer Bestandteil einer freiheitlichen Demokratie. Grund genug, uns zu fragen, wie es um die Freiheit der Medien und der Meinungsäußerung rund um den Globus steht. Es bietet sich ein Bild mit etwas Licht, aber auch viel Schatten. Denn autoritäre Machthaber in vielen Ländern haben den Satz „ohne freie Medien keine Demokratie“ nur zu gut verstanden und gehen – mal hart, mal subtil – gegen unabhängige Berichterstattung vor. Hierzu, aber auch zu den ermutigenden Beispielen innovativer Medien von Simbabwe bis Nahost finden Sie mehr in dieser Ausgabe der Auslandsinformationen.

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Inhalt

Medien und Meinungsfreiheit

  • Editorial der Ausgabe: "Medien und Meinungsfreiheit"

    „Die Presse muss die Freiheit haben, alles zu sagen, damit gewisse Leute nicht die Freiheit haben, alles zu tun.“ So formulierte es einst der französische Politiker, Diplo­mat und Journalist Alain Peyrefitte. Ganz gleich, ob man sie als „Wachhunde“, „Gatekeeper“ oder „Vierte Gewalt“ bezeichnen möchte: Freie Medien sind als Kontroll­instanz ein unverzichtbarer Bestandteil einer freiheitlichen Demokratie.

    von Gerhard Wahlers

  • In Zeiten des schwindenden Lichts

    Pressefreiheit in 2021

    Freie Medien sind eine wesentliche Säule funktionierender Demokratien. Bröckelt diese Säule, ist dies meist einerseits die Folge der Erosion des demokratischen Gebäudes insgesamt, andererseits aber wiederum eine der Ursachen für dessen weiteren Zerfall. Seit Jahren steht die Pressefreiheit weltweit unter Druck – doch es gibt auch Grund zur Hoffnung: Nicht zuletzt durch die Corona­pandemie werden sich viele Menschen der Bedeutung unabhängiger und qualitätsorientierter Medien wieder verstärkt bewusst.

    von Katharina Naumann

  • Meinungsfreiheit stärken – Desinformation abgestuft regulieren

    Zum öffentlichen Diskurs im digitalen Raum

    Desinformationen – wir waren alle einmal in Kontakt mit ihnen, auch wenn wir sie nicht unbedingt als solche wahr­genommen haben. Eine forsa-Befragung zum Safer Internet Day 2021 hat ergeben, dass 83 Prozent der jungen Nutzer­innen und Nutzer zwischen 14 und 24 Jahren bereits Falsch­nachrichten in sozialen Netzwerken begegnet sind. Doch worüber reden wir, wenn wir von Desinformationen oder Fake News sprechen? Wie viel muss eine Demokratie aushalten können, damit sie nicht als instabil bezeichnet wird? Und ab wann bedarf es eines regulatorischen Eingriffs, um sie und den für sie so notwendigen Meinungsbildungsprozess zu schützen?

    von Tobias Schmid, Daphne Wolter

  • Graustufen

    Die Ukraine auf der Suche nach der schwierigen ­Balance zwischen Meinungsfreiheit und effektivem Kampf gegen Desinformation

    Unter dem Eindruck jahrelangen hybriden Krieges geht die Regierung in Kiew gegen prorussische Medien vor, deren Eigentümer sie der Unterstützung der „Volksrepubliken“ im Osten des Landes beschuldigt. Doch der Entscheidungs­prozess wirft Fragen auf. Wie kann sich die Ukraine effektiv gegen Desinformationskampagnen verteidigen, ohne gefährliche Präzedenzfälle zu schaffen oder die Meinungsfreiheit unverhältnismäßig einzuschränken?

    von Toni Michel

  • Journalismus in instabilen Demokratien

    Einschränkungen der Pressefreiheit in Argentinien

    Die Veränderungen, denen der Journalismus auf der ganzen Welt ausgesetzt ist, weisen in Ländern mit fragilen Volkswirt­schaften und unvollkommenen Demokratien Besonderheiten auf. Am Beispiel Argentiniens lassen sich die hiermit verbundenen Herausforderungen illustrieren, vor denen der Journalismus in einem Umfeld von Einschränkungen der Pressefreiheit und Spannungen zwischen politischer Macht und Medien steht.

    von Olaf Jacob, Adriana Amado

  • Journalisten unter Druck

    Ist die Meinungsfreiheit in Mexiko in Gefahr?

    Mexiko ist für Journalisten eines der gefährlichsten Länder auf dem amerikanischen Kontinent. Neben Bedrohungen durch Gruppen und Kartelle der organisierten Kriminalität sind Pressevertreter zunehmend staatlichen Repressionen ausgesetzt, wenn sie kritisch über die Politik der Regierung des amtierenden mexikanischen Staat­spräsidenten Andrés Manuel López Obrador und seiner Partei berichten.

    von Hans-Hartwig Blomeier, Luis Téllez

  • In Bedrängnis

    Zur Meinungs- und Medienfreiheit in Indien

    Im jüngsten Jahresbericht von Reporter ohne Grenzen wird für die Pressefreiheit in Indien eine schwierige Lage attestiert. Das Land belegt im World Press Freedom Index 2021 Platz 142 von 180 Ländern. Indien zählt zu den gefährlichsten Ländern für Journalisten – in den vergangenen Jahren haben zahlreiche Pressevertreter bei der Ausübung ihres Berufs ihr Leben verloren. Von offizieller Seite wird dieses Ranking als westliche Voreingenommenheit eingestuft. Doch die Medienfreiheit wird weiter eingeschränkt, journalistische Äußerungen werden kriminalisiert und in den sozialen Netzwerken wird versucht, Narrative zu kontrollieren.

    von Peter Rimmele

  • Wenig ist, wie es vorher war

    Zwei afrikanische Medienhäuser meistern kreativ die Pandemie

    Galt die Zahlungsbereitschaft für guten Journalismus unter afrikanischen Medienkonsumenten lange als gering, ist die Wertschätzung für zuverlässige Informationen im Zuge der Coronakrise merklich gestiegen. Wer innovativ ist und auf Qualität setzt, kann auch in diesen schwierigen Zeiten reüssieren, wie 263Chat aus Simbabwe und das afrikaweite Projekt The Continent eindrucksvoll demonstrieren.

    von Christoph Plate, David Mbae-Straßenburg

  • Zwischen Aufbruch und Repression

    Die Medienlandschaft in der arabischen Welt im Umbruch

    Zehn Jahre nach den Aufständen des „Arabischen Frühlings“ ist die Medienlandschaft im Nahen Osten und in Nordafrika im Umbruch. Einst staatstreue Massenmedien in Ländern wie Tunesien und Sudan berichten nun ausgewogener. Gleichzeitig investieren vor allem die reichen Golfstaaten und Ägypten in ihre Staatsmedien. Doch eine ganze Reihe privater Online­formate wie Blogs und Podcasts versucht, einer Übermacht der Staatsmedien zu trotzen und objektiv für die Menschen in der Region zu berichten.

    von Ulf Laessing

  • Die öffentliche Meinung von Richtern

    Im Spannungsfeld zwischen der Freiheit der Meinungsäußerung und der richterlichen Pflicht zur Unabhängigkeit

    In den vergangenen Jahren war die richterliche Unabhängigkeit vermehrt Gegenstand gerichtlicher Entscheidungen. Der Euro­päische Gerichtshof für Menschenrechte (­EGMR) bemühte sich unlängst um eine Grenzziehung hinsichtlich der freien Meinungsäußerung von Richterinnen und Richtern. Gegen sie wurden in Südosteuropa zahlreiche Disziplinarverfahren infolge von Meinungsäußerungen in den sozialen Medien eingeleitet. Sind die Würdenträger in diesen Fällen tatsächlich ihrer richterlichen Pflicht zur Unabhängigkeit nicht nachgekommen oder wird diese immer mehr zum instrumentalisierten Politikum?

    von Ferdinand Alexander Gehringer, Hartmut Rank, Mahir Muharemović, Stanislav Splavnic

Weitere Themen

  • Die Wirtschaft ins Zentrum stellen

    Chancen und Herausforderungen der deutschen Afrikapolitik

    Kein deutscher Regierungschef hat sich stärker, konstruktiver und nachhaltiger für unseren Nachbarkontinent eingesetzt als Angela Merkel. Die nächste Bundesregierung täte gut daran, den eingeschlagenen Weg fortzusetzen und Afrika noch stärker ins Zentrum ihrer Politik zu rücken. Die richtigen Schritte der letzten Jahre sollten als Anlauf genutzt werden, um unsere Beziehungen mit afrikanischen Partnern mit einem „großen Sprung“ auf eine neue Ebene zu heben.

    von Christoph Kannengießer

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Über diese Reihe

Die Auslandsinformationen (Ai) sind die Zeitschrift der Konrad-Adenauer-Stiftung für Internationale Politik. Sie bieten politische Analysen unserer Expertinnen und Experten in Berlin und aus mehr als 100 Auslandsbüros in allen Weltregionen. Gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.

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