Gespräch
Details
Playlist "KASkonkret" auf dem Youtube Kanal der Konrad Adenauer Stiftung
Nach 50 Folgen #KASkonkret zwischen dem 7. April 2020 und dem 21. Juli 2021 verabschieden wir uns von unserem Interviewformat, das wir zunächst über Facebook, zum Schluss über YouTube geführt haben. Jede Woche waren spannende Interviewpartner zu Gast und haben sich Ihren und unseren Fragen gestellt. Dabei wurden gesellschaftlich relevante Themen besprochen und aktuelle Fragen mit einem oft neuen Blickwinkel verhandelt.
Wir danken herzlich für Ihr Interesse und freuen uns, bei weiteren digitalen Angeboten oder sogar verstärkt wieder in Präsenz mit Ihnen in Kontakt zu bleiben!
Gern verweisen wir auf unseren Podcast Erststimme, der weiterhin alle zwei Wochen mit interessanten Gästen und Einblicken erscheinen wird.
Sie haben Folgen verpasst oder wollen noch einmal stöbern? Alle unsere bisherigen Folgen sind auf unserer Playlist auf youtube zu finden.
Hier geht's zu den Best ofs und Veranstaltungsberichten.
Programm
#50_21.07.2021 | Dr. Ludger Gruber: Politische Bildung ist #demokratierelevant!
Gemeinsam.Demokratie.Gestalten. So lautet der Auftrag unserer Arbeit in der Konrad-Adenauer-Stiftung. Unsere Demokratie kann nicht ohne das Mittun ihrer Bürger funktionieren - sie lebt vom Mitmachen! Über sie zu informieren, Orientierung zu geben, zum Engagement zu aktivieren und Bürgerinnen und Bürger zu vernetzen, ist Aufgabe unserer politischen Bildungsarbeit.
Wie funktioniert das ganz praktisch - im Politischen Bildungsforum Nordrhein-Westfalen der Konrad-Adenauer-Stiftung mit seinen drei Büros in Düsseldorf, Dortmund und Sankt Augustin? Welche Angebote sind "Dauerbrenner"? Wie wandeln sich die Themen? Wie erreicht man neue Zielgruppen? Welchen Raum kann Politische Bildung für Meinungen bieten, die in der (ver)öffentlichten Diskussion nicht mehr vorkommen (dürfen)? Wie können wir Diskussionskultur fördern? Wie kann Politische Bildung im Berufs- und Lebensalltag verankert werden? Wie wird - nach der Pandemie - Politische Bildung aussehen? Wie sind analoge, hybride, digitale Formate zu gewichten?
Über all diese Fragen (und viele weitere) sprechen wir mit Dr. Ludger Gruber, dem Landesbeauftragten der Konrad-Adenauer-Stiftung in Nordrhein-Westfalen.
#49_07.07.2021 | Dr. Jan Heinisch: #Respekt fürs Ehrenamt!
Landauf, landab hört man, dass ehrenamtliches Engagement nachlasse und dass Vereine mit Nachwuchssorgen zu tun hätten. Schlimmer noch: Berichte über Gewalt an ehrenamtlich tätigen Menschen zum Beispiel im Rettungswesen häufen sich. In dieser Folge von #KASkonkret beschäftigen wir uns daher mit einem besonderen Ehrenamt – mit dem bei den Feuerwehren.
Der Brandschutz und Rettungsdienst im Land Nordrhein-Westfalen ruht auf den Säulen der Freiwilligen Feuerwehr mit fast 400 Wehren und mehr als 84.000 Freiwilligen und den 30 Berufsfeuerwehren mit mehr als 10.000 Beamtinnen und Beamten im Einsatzdienst und den privaten Trägern des Rettungsdienstes wie z.B. dem Malteser Hilfsdienst, den Johannitern, dem DRK und vielen mehr.
Beide Zweige des Brandschutzes agieren hochprofessionell und äußerst effektiv. 2019 waren es mehr als 52.000 Brandeinsätze, 140.000 technische Hilfeleistungen und fast 1,5 Millionen Rettungsdiensteinsätze.
Was für den einen Beruf und Berufung ist, ist für den anderen ein zweiter "Job" neben Beruf, Ausbildung oder Studium. Freiwillig nachts, am Wochenende – oder schlicht dann „raus“, wenn andere feiern. Immer unter dem Motto: „Gott zur Ehr', dem Nächsten zur Wehr!“
Während früher der Dienst in der ehrenamtlichen Wehr für den einen oder anderen jungen Mann eine Alternative zur Bundeswehr oder zu anderem Ersatzdienst bildete, entfällt mit der Aussetzung des Wehrdienstes dieser Zweig der Nachwuchsrekrutierung der Floriansjünger.
Auch der nachlassende Respekt vor den Helfern in Uniform soll zur Sprache kommen – wie steht es um die Motivation der Feuerwehrmänner, wenn sie bei ihrem Dienst für die Opfer von Feuer, Unfällen oder Gewalt selbst zum Opfer von verbaler oder physischer Gewalt werden? Wie steht es um eine Gesellschaft, in der Brandbekämpfer und Lebensretter einerseits mit 96 Prozent das Ranking der beliebtesten Berufsgruppen anführen, andererseits zunehmend bei der Ausübung ihrer helfenden Tätigkeit Behinderung und Demütigung erfahren?
Gibt es (auch hier) einen Unterschied zwischen ländlichen Räumen und urbanen Bereichen, was die Arbeit, das Ansehen und die Organisation der Feuerwehren angeht?
Einer, der diese Thematik sowohl aus politischer als auch aus ganz praktischer Perspektive kennt, ist der Staatssekretär im Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes NRW, Dr. Jan Heinisch. Er trat als Jugendlicher in seiner Heimatgemeinde Heiligenhaus in die Jugendfeuerwehr ein und ist inzwischen seit mehr als zehn Jahren Vorsitzender des Verbandes der Feuerwehren in NRW e. V. Er steht uns ebenfalls Rede und Antwort zum „Heimat“ und Gemeinschaft stiftenden Moment der Feuerwehren, die in vielen Bereichen Kristallisationspunkt des Gemeindelebens sind.
#48_23.06.2021 | Dr. Olaf Wientzek: Die Vereinten Nationen in einer multilateralen Welt
Der Grundstein für die Entwicklung Bonns zur „Deutschen Stadt der Vereinten Nationen“ wurde 1996 mit der Ansiedlung des Freiwilligenprogramms der Vereinten Nationen in Bonn gelegt. Nur wenig später folgte das Klimasekretariat der UNO. Am 20. Juni 1996 wurde vor dem Haus Carstanjen in Plittersdorf in Anwesenheit des damaligen UNO-Generalsekretärs Boutros Ghali feierlich die Flagge der Vereinten Nationen gehisst. Dies war gewissermaßen die Geburtsstunde der UNO-Stadt Bonn.
Wir nehmen diese Folge zum Anlass, 25 Jahre UN in Bonn zu feiern. Hierfür schalten wir zu einem weiteren UN-Standort, nach Genf, wo die Konrad-Adenauer-Stiftung seit Mai 2019 mit dem Multilateralen Dialog ansässig ist. Der Leiter, Dr. Olaf Wientzek, wird die vernetzte Welt und die Notwendigkeit zur Zusammenarbeit anhand der Themen WHO (Pandemievorsorge und -bekämpfung), WTO (Patentvergabe der Impfstoffe), UNHCR (Flüchtlingsbewegungen und Klimawandelfolgen), UN-Menschenrechtsrat (Stimmengewichtungen und Abhängigkeiten) skizzieren.
#47_09.06.2021 | Ronny Blaschke: Machtspieler im Fußball
Am 11. Juni startet die - eigentlich für das vergangene Jahr geplante - Fußball-Europameisterschaft. Die 24 besten Nationalmannschaften Europas kämpfen dabei um den begehrten Titel des Europameisters. Bereits ein Jahr später wird im November 2022 die WM in Katar folgen. Immer wieder ist in diesem Kontext über Menschenrechtsverletzungen berichtet worden. Es sind die großen Aufreger, die von Zeit zu Zeit durch die Medien gehen, dann aber wieder von der Freude am Volkssport Fußball, dem Wettbewerbsgedanken und gemeinsamen Fanerlebnissen abgelöst werden. Offiziell werden Völkerverständigung und Vielfalt gefeiert.
In seinem Buch „Machtspieler“ nimmt der Journalist Ronny Blaschke die Schaltzentralen der Zukunft ins Visier, insbesondere China, Russland und die Staaten am Persischen Golf. Es sind jene Länder, die Fußball als politisches, ökonomisches, in Teilen auch religiöses Machtinstrument im 21. Jahrhundert wohl am besten organisieren. Blaschke hinterfragt das Spektrum der Interessen, Abhängigkeiten und Zwänge sowie die Inszenierung von Autokraten, Nationalisten und Separatisten.
Bleiben wir aber bei uns selbst in Europa:
In Ungarn finanziert die Regierung zahlreiche Bauten und Sanierungen von Stadien, Hallen und Sportschulen. Unternehmen, die in den Sport investieren, erhalten Steuererleichterungen. Führende Mitglieder der Regierungspartei sind in den Vorständen der großen Fußballklubs vertreten.
Bei russischen Fußballvereinen stiegen nach und nach Institutionen und Unternehmen des Staates ein – Energieriesen, Banken oder Betriebe aus dem Transportwesen. Der Staatskonzern und weltweit größte Erdgasproduzent Gazprom führte Zenit St. Petersburg ins europäische Spitzenfeld und übernahm Partnerschaften mit dem FC Schalke 04 und Roter Stern Belgrad, ebenso mit den Verbänden Uefa und Fifa. Auf diese Weise vernetzte der Kreml hoch strategisch Politik und Wirtschaft im vermeintlich unideologischen Fußball.
In der Türkei gingen lukrative Bauaufträge des Staates, darunter fast dreißig Fußballstadien, zunehmend an islamisch-konservative Firmen und wurden in Städten und Bezirken mit hohem AKP-Stimmenanteil errichtet.
Nationalistische Konflikte zwischen Aserbaidschanern und Armeniern werden von Fans in Fußballstadien aufgegriffen. Die Verstrickungen von Fußballvertretern in den jugoslawischen Bürgerkrieg sind vermutlich weitgehend unbekannt. Noch heute begleitet der Fußball die ethnische und konfessionelle Identitätssuche auf dem Balkan. Der Kampf um internationale Anerkennung der Republik Kosovo weitet sich auf den Fußball aus; so haben Serbien, Russland und Bosnien und Herzegowina bei der Uefa einen Antrag gestellt, nicht gegen das Kosovo spielen zu wollen. Gleichzeitig hat dieser Konflikt Auswirkungen auf die Fernsehberichterstattung im von Separatismus gebeuteltem Spanien.
Nein, wir wollen mit dieser Folge von #KASkonkret nicht die Freude über gelungene Spiele, Torjubel und – soweit es die Pandemie zulässt – internationale Begegnungen schmälern. Das Zittern beim Elfmeter, das Bangen in den letzten Spielminuten, die Erleichterung danach und das Fachsimpeln über bessere Spielzüge gehören zur Fußballseele. Doch die Politisierung von Sportereignissen und die damit einhergehenden Interessen gehören mittlerweile ebenso dazu.
Terminhinweis:
Noch mehr zu diesem Thema und Ronny Blaschke finden Sie am 8. Juni um 19 Uhr bei unseren Kollegen im Regionalbüro Westfalen: Der Fußball als Instrument politischer Interessen?
#46_26.05.2021 | Nicole Stopfer: Wird die globale Klimapolitik in Lateinamerika entschieden?
Wenn die Kirchen nicht gerade zu Lateinamerika-Aktionen aufrufen, ist diese Weltregion in eigenartiger Weise aus dem Blick der deutschen Öffentlichkeit geraten. Und dies, obwohl Lateinamerika wichtige geistig-kulturelle Bezüge zu Europa aufweist - und obwohl genau hier in Lateinamerika für die bei uns so "heiß" diskutierte globale Klimapolitik viel auf dem Spiel steht. Der Regenwald - die grüne Lunge der Welt - wird immer stärker ein Opfer von Brandrodungen, Mega-Cities stehen vor gewaltigen ökologischen Herausforderungen, Verteilungskämpfe unterschiedlicher sozialer Gruppen erschweren Lösungen.
Mit Nicole Stopfer, Leiterin des Regionalprogramms Energiesicherheit und Klimawandel der Konrad-Adenauer-Stiftung mit Sitz in Peru, diskutieren wir über die Bedeutung Lateinamerikas für die globale Klimapolitik. Wie können multilaterale Lösungsansätze aussehen? Welche Rolle spielen dabei die Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals / SDG) der Vereinten Nationen?
#45_12.05.2021 | Dr. Catarina Katzer: Wie hat die Digitalisierung unser Leben verändert?
Dr. Catarina Katzer leitet das Institut für Cyberpsychologie & Medienethik in Köln. Mit ihr sprechen wir über die Folgen des immer wieder zitierten "Digitalisierungsschubs", den die Corona-Pandemie ausgelöst hat.
Reale Begegnungen wurden in den Monaten des Lockdowns durch virtuelle ersetzt, am Arbeitsplatz, in der Freizeit und in der Familie. Hat sich dadurch unser Umgang mit uns selbst und mit der Realität verändert? Sind Verschwörungsmythen die dunkle Seite der Digitalisierung? Welchen Einfluss hat die Digitalisierung auf unsere Meinungsbildung und auf die privaten und öffentlichen Kommunikationsformen? Wie bewertet die Expertin, die auch auf europäischen Ebene in verschiedenen Gremien gefragt wird, den Einfluss der Digitalisierung auf die Entwiclung von Jugendlichen und deren Bildung? Welche Folgen erwartet die Sozialpsychologin für unsere Gesellschaft?
#44_28.04.2021 | Paul Linnarz: Joe Biden 100 Tage im Amt - eine Bilanz
Joe Biden und sein Team haben nicht nur ein gespaltenes Land geerbt, sondern jede Menge weiterer Probleme. Streit mich China, Migranten an der Südgrenze, Corona und kein Ende. Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen.
Gestartet ist Joe Biden mit einem beeindruckend großen Stapel lederner Unterschriftenmappen. Was hat er beschlossen, auf den Weg gebracht, erreicht? Und was bedeutet das für uns in Deutschland? Knapp 100 Tage nach seinem Amtsantritt machen wir eine Bestandsaufnahme. Dazu sprechen wir mit dem Vertreter der KAS in den Vereinigten Staaten, Paul Linnarz. Er wird uns hautnah berichten, ob sich ein Spaziergang durch Washington heute anders anfühlt, als im vergangenen Jahr.