Veranstaltungsberichte
Vor rund zwei Monaten wurde in Berlin beim „Tag der KAS 2012“ der Beginn der internationalen Kooperation der Stiftung vor nunmehr 50 Jahren ausgiebig gefeiert. Chile war zusammen mit Venezuela das erste Land, wo im Jahre 1962 das internationale Engagement der KAS initiiert wurde. Das Auslandsbüro der Stiftung in Chile nutzte diese Woche ebenfalls die Gelegenheit, um diesen wichtigen Meilenstein mit einem großen Jugendkongress in der Hauptstadt Santiago entsprechend herauszustellen.
Angesichts der seit Monaten andauernden Studentenproteste in Chile, die auch weltweit für Aufsehen gesorgt haben, aber auch anderer Ereignisse in der jüngeren Vergangenheit, wie z.B. den demokratischen Umbrüchen in der arabischen Welt, wurde als Thema der Veranstaltung die politische Partizipation von Jugendlichen in Zeiten von Facebook und Twitter gewählt.
In drei Panels debattierten zahlreiche hochrangige Vertreter der Politik, Wissenschaft, Medien und Studenten aus Chile, Lateinamerika und Deutschland über wichtige Fragen wie die Einstellung der Jugend weltweit zur Politik und Globalisierung, die Prinzipien und Anforderungen an eine erfolgreiche Jugendpolitik sowie die verschiedenen Möglichkeiten und Reformen zur Förderung der politischen Beteiligung von Jugendlichen.
Zu den mehr als 25 Rednern zählten Persönlichkeiten wie der Minister des chilenischen Präsidialamtes Cristián Larroulet, der Direktor des Nationalen Jugendinstituts INJUV, Luis Felipe San Martín, der im Zuge der Studentenproteste zu hoher Bekanntheit aufgestiegene Studentenführer Giorgio Jackson sowie zahlreiche Abgeordnete, Senatoren, Bürgermeister und Vertreter von internationalen Organisationen. Von deutscher Seite nahmen an der Veranstaltung Herr Dr. Herman Kues MdB, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie Vorstandsmitglied der Konrad-Adenauer-Stiftung, und Herr Ingo Leven, Koautor der Shell-Jugendstudie, teil.
Buchpräsentation in der KAS
Im Anschluss an das Seminar fand im Büro der Stiftung in Anwesenheit von über 100 Gästen die Präsentation einer Festschrift mit einer Reihe von Artikeln und Würdigungen über die 50-jährige Tätigkeit der KAS in Chile statt. Kommentiert wurde die Publikation vom Präsidenten der Partnerorganisation CDC, Edgardo Riveros, vom ehemaligen Präsidenten Chiles, Eduardo Frei Ruiz-Tagle, sowie vom ehemaligen Außenminister und heutigen Senator und Vorsitzenden der Christlich-Demokratischen Partei (PDC), Ignacio Walker.
Alle drei bedankten sich ausdrücklich für die wertvolle Arbeit der Stiftung in Chile in den letzten 5 Dekaden, vor allem aber während der Zeit der Militärdiktatur von 1973 bis 1989, als die KAS durch vielfältige Maßnahmen dazu beitrug, die demokratischen Strukturen im Lande zu erhalten und später wieder aufzubauen. In den darauffolgenden Jahren habe die Stiftung dann die Regierungen von Präsident Patricio Aylwin (1990-1994) und Eduardo Frei Ruiz-Tagle (1994-2000) maßgeblich bei der Konsolidierung der Demokratie und des Rechtstaats unterstützt, eine Arbeit, so die Kommentatoren, die die Stiftung auch heute noch in wichtiger Weise vorantreibe.
Die Publikation kann hier heruntergeladen werden.
Seminar in Valparaíso und Ehrung durch die Universidad Miguel de Cervantes
Traditionell arbeitet die Konrad-Adenauer-Stiftung in Chile mit einer Reihe von programmatisch gleichgesinnten Partnerorganisationen und Institutionen zusammen. Vor allem die Kooperation mit Universitäten spielt für die Stiftung seit jeher eine herausragende Rolle. Folglich wurde im Rahmen der Feierlichkeiten am 21. August an der Katholischen Universität in Valparaíso eine Vortragsveranstaltung zum Thema „Jugend im Wandel der Gesellschaft“ mit einem Referat von Herrn Dr. Hermann Kues und Herrn Ingo Leven organisiert, während am Tag darauf die Stiftung von der Universidad Miguel de Cervantes anlässlich ihres 50-jährigen Engagements in Chile mit dem Preis „Don Quijote de la Mancha“ (der höchsten Auszeichnung der Universität) geehrt wurde. Im Beisein des ehemaligen Präsidenten Patricio Aylwin nahm Staatssekretär Hermann Kues in Vertretung des Vorstands der Konrad-Adenauer-Stiftung die Auszeichnung in Empfang.