Veranstaltungsberichte
Im Vorlauf der Konferenz tauschte sich die von der KAS geladene Referentin Frau Kuhla von Bergmann mit unterschiedlichen Akteuren in Santiago über die gegenwärtige Situation der Kommunalpolitik im Bereich nachhaltiger Entwicklung aus. So organisierte die KAS Chile Gesprächsinstanzen mit Gemeindevertretern, Forschungseinrichtungen, Think-Tanks, ehemaligen Mitarbeitern der Schlüsselministerien im Kontext nachhaltiger Entwicklung sowie NGOs.
Am 8. Mai fand ein Gespräch mit den Forschungsleitern der Telefónica-Stiftung in Chile zum Thema Datenanalyse als Input für lokale Politik im Beriech Sicherheit und Transport statt. Am Folgetrag, dem 9. Mai, stellte der Vertreter der Umweltdirektion der Gemeinde Providencia, Claudio Tapia, im Rathaus der Gemeinde aktuelle lokale Maßnahmen im Bereich Wasser und Energieversorgung sowie Biodiversität vor und tauschte sich mit der geladenen Expertin über Mechanismen in der kommunalen Steuerung von Umweltthemen aus.
Ebenso am 9. Mai fand ein Gesprächsaustausch mit dem Gründer des chilenischen Start-Ups Reciclapp und einem Mitarbeiter der NGO statt, welche mit Förderung der chilenischen staatlichen Forschungsinstitution CORFO eine lokale Maßnahme zur Verbesserung des Abfallmanagements entworfen haben.
Mit Pedro Vidal, ehemaliger Mitarbeiter des Intendanten der Metropolitanregion, dem christdemokratischen Politiker Claudio Orrego, diskutierte Frau Kuhla von Bergmann am 9. Mai über Mechanismen der inter-ministerialen Koordination auf lokaler Ebene, mit dem Schwerpunkt Verkehrspolitik.
Bei einem Gespräch mit Betsy Ojeda, Leiterin der NGO Susténtate, einem Kooperationspartner der KAS Chile, tauschten sich Frau Kuhla von Bergmann gemeinsam mit Andreas Klein und Nuria Hartmann über die bestehenden umweltpolitischen Herausforderungen auf kommunaler Ebene sowie zivilgesellschaftliche Lösungsansätze aus.
Am 10. Mai fand ein Gespräch mit Slaven Razmilic, dem Leiter der Forschungsabteilung nachhaltiger Stadtentwicklung des chilenischen Think-Tanks Centro de Estudios Públicos (CEP) statt, bei welchem Frau Kuhla von Bergmann ihre Erfahrungen auf dem Themengebiet teilte und das Stadtentwicklungsprojekt Moabit in Berlin vorstellte.
Am 11. Mai 2018 fand die Fachkonferenz Do!Smart City im Hotel Dreams in der Stadt Temuco, Hauptstadt der Region Araucanía, statt. Die Region Araucanía ist die ärmste Region Chiles, mit einem hohen Anteil an indigener Bevölkerung. Nicht zuletzt aus diesem Grunde wählte der Kooperationspartner der KAS diesen Veranstaltungsort zur Realisierung der ersten SmartCity Konferenz außerhalb der Hauptstadt Santiago aus.
Ein weiterer Grund ist die Ankündigung eines kommunalen Projektes, Temuco zur ersten Smart City Chiles zu entwickeln, um ein replizierbares Vorbild für andere Städte der Region darzustellen. Dieses Projekt wird durch die chilenische Regierungsinstitution CORFO mit finanzieller Unterstützung der Interamerikanischen Entwicklungsbank und in Kooperation mit der lokalen Universität de la Frontera, einer Universität mit gutem Forschungsrenomee, durchgeführt.
Zu Beginn der Konferenz begrüßten die Direktorin des Kooperationspartners Do!Smart City, gefolgt vom amtierenden Bürgermeister Temucos, Miguel Becker, sowie dem Nationalen Direktor der chilenischen Handelskammer, die über 400 Anwesenden.
Im Anschluss hielt die von der KAS geladene Referentin Nadine Kuhla von Bergmann eine 45-minütige Keynote-Speech über lokale nachhaltige Stadtentwicklungsmechanismen und teilte ihre Erfahrungen über Ko-Kreationsprozesse, bei welchen unterschiedliche Akteure mit verschiedenen Zielen gemeinsam Lösungsansätze für kommunale Politik unter Einbeziehung aller lokaler Bedingungen und Notwendigkeiten entwickeln.
In den darauffolgenden drei Gesprächspanels (siehe Programm) diskutierten Vertreter aus Akademie, Unternehmen sowie Politik über Herausforderungen im Bereich des lokalen Abfallmanagements, Umweltschutz, für die Region passende dezentrale Energieversorgungslösungen und Integrationsmechanismen der lokalen Bevölkerung in kommunalpolitische Entscheidungsprozesse.
Parallel zur Fachkonferenz fand eine Messe mit vielen Ständen von Gemeinde, Universitäten und Unternehmen statt, bei welcher auch die KAS vertreten war. Nuria Hartmann gab interessierten Auskunft über die Arbeit der KAS in Chile und die bestehenden Stipendienprogramme für chilenische Studenten.
Außerdem wurden thematisch Relevante Publikationen des Lpj Chile sowie der Regionalprogramme SOPLA und EKLA (kostenfrei) an Interessierte verteilt. In diesem Kontext ist anzumerken, dass zur Mitte der Veranstaltung hin sämtliche ca. 200 verschiedenen Publikationen verteilt waren.
Im Anschluss an die Fachkonferenz besuchten Nuria Hartmann und Frau Kuhla von Bergmann die Gemeinde Padre Las Casas, Anrainergemeinde der Stadt Temuco und ärmste Gemeinde Chiles. Auf Einladung der Umweltdirektion der Gemeinde fand ein detaillierter Austausch über die lokalen Maßnahmen im Bereich Wasser – und Abfallmanagement statt. Frau Kuhla von Bergmann teilte in diesem Kontext mit den Gemeindevertretern ihr Wissen und ihre Erfahrungswerte im Bereich integraler (Stadt-)Entwicklungsprozesse und möglicher Partizipations/Kollaborationsmechanismen verschiedener beteiligter Akteure mit unterschiedlichen Ambitionen.
Die Präsenz der deutschen Expertin auf der regionalen Konferenz wurde von diversen anwesenden Akteuren begrüßt und gelobt. Die Kontaktherstellung mit dem Bürgermeister Temucos sowie der Gemeinde Padre Las Casas ist sehr wertvoll für die weitere Arbeit der KAS Chile im Bereich der Dezentralisierungsförderung in den Regionen Chiles.