Veranstaltungsberichte
Vor 30 Jahren, am 05. Oktober 1988, wurde mit dem Referendum zur Verfassungsänderung das Ende der chilenischen Militärdiktatur Augusto Pinochets eingeleitet. Nach den Wahlen, bei denen sich der Diktator einer siebenjährigen Legislaturperiode sicher glaubte, siegte die Opposition mit ihrer Kampagne "No". Nach einem Jahr des Übergangs und den freien Wahlen im November 1989, wurde der Christdemokrat Patricio Aylwin im März 1990 ins Präsidentenamt. Damit endete die knapp siebzehnjährige Militärdiktatur Chiles.
Drei Jahrzehnte später, stellt sich die Frage, inwieweit das Plebiszit von 1988 für das heutige Chile noch von Bedeutung ist. Was ist aus der Aufbruchstimmung zu Beginn der 1990er Jahre geworden? Wo steht Chile heute? Anlässlich des dreißigjährigen Jubiläums lud das Auslandsbüro der Konrad-Adenauer-Stiftung gemeinsam mit der Fundación Patricio Aylwin zu einer Veranstaltungsreihe an den Universitäten Talca, Católica de Valparaíso und Católica de Santiago mit Zeitzeugen und Akteuren aus der Zeit der Transition, sowie mit Nachwuchspolitikern ein. Auf Einladung der Konrad-Adenauer-Stiftung nahm Bundesminister a.D. Dr. Norbert Blüm an der Veranstaltungsreihe teil. Dr. Blüm reiste während der Zeit des Militärregimes nach Chile, um sich dort zum einen mit Oppositionellen zu treffen, und zum andern den Chef der Militärjunta Augusto Pinochet mit der Verletzung der Menschenrechte und den zahlreichen Verschwundenen unter seiner Herrschaft zu konfrontieren.