Der am 4. September 1940 geborene Diplom-Ingenieur Bernhard Sälzer engagiert sich schon früh in der Jungen Union und in der CDU. Von 1968 an bis zu seinem frühen Tod ist Sälzer — von einer kurzen Unterbrechung abgesehen — Stadtverordneter in seiner Heimatstadt Darmstadt, davon acht Jahre Vorsitzender der CDU-Stadtverordnetenfraktion. 1970 zieht Sälzer in den Hessischen Landtag ein. Als Kulturpolitischer Sprecher der hessischen CDU wird die Bildungspolitik zum Schwerpunkt seiner parlamentarischen Arbeit. In der in Hessen besonders heftig geführten Auseinandersetzung um die Schul- und Hochschulpolitik vertritt er die bildungs- und kulturpolitischen Konzepte der damaligen CDU-Opposition.
Nach einem Zwischenspiel als Bürgermeister und Bau- und Schuldezernent in Marburg/Lahn wird Sälzer 1979 als einer von drei hessischen CDU-Abgeordneten ins Europäische Parlament gewählt. Hier macht er sich in seiner Eigenschaft als stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses für Energie, Forschung und Technologie (1984-1992) schnell einen Namen: Sälzer erkennt schon früh die Bedeutung von Hochtechnologien für die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit Europas und setzt sich konsequent für Technologieförderung, gemeinsame europäische Forschungsprogramme und eine zukunftssichere Energiepolitik ein – auch mit Blick auf den Europäischen Binnenmarkt. 1992 wählen ihn die EVP-Kollegen zu ihrem stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden.
Für die europäische Sache ist Sälzer auch als Vorsitzender des Bundesfachausschusses Europapolitik der CDU sowie als Vorsitzender des Außen- und Europapolitischen Ausschusses der CDU Hessen aktiv.
Am 18. Dezember 1993 stirbt der leidenschaftliche Europäer mit nur 53 Jahren bei einem Autounfall nahe Wiesbaden.
Lebenslauf
- 04.09.1940 geboren in Berlin
- 1958 JU und CDU
- 1960–1966 Bauingenieur-Studium an der TH Darmstadt, Abschluss: Diplom-Ingenieur
- 1966–1976 Inhaber eines Ingenieurbüros in Darmstadt
- 1968–1976 Stadtverordneter in Darmstadt
- 1969–1970 Dozent an der Fachhochschule Darmstadt
- 1970–1976 MdL Hessen, Mitglied des Landesvorstandes der CDU Hessen, Kulturpolitischer Sprecher der CDU Hessen (bis 1989)
- 1976–1979 Bürgermeister in Marburg/Lahn, Bau- und Schuldezernent
- 1979–1993 MdEP
- 1984–1992 stv. Vorsitzender Ausschuss für Energie, Forschung und Technologie
- 1989–1993 Vorsitzender der Delegation für die Beziehungen zu Japan
- 1992–1993 stv. Vorsitzender der EVP-Fraktion
- 1981–1993 erneut Stadtverordneter in Darmstadt
- 1981–1989 Vorsitzender der CDU-Fraktion in der Stadtverordnetenversammlung
- 1990–1993 Vorsitzender des Außen-und Europapolitischen Ausschusses der CDU Hessen, Mitglied des Landesvorstandes der CDU Hessen
- 1991–1993 Vorsitzender des Bundesfachausschusses Europapolitik
- 1993 Berufung in den CDU-Bundesvorstand
- 18.12.1993 gestorben nahe Wiesbaden