Die neuen Züchtungstechniken werden in weiten Teilen der Bevölkerung kritisch gesehen, weil diese oft mit der klassischen Gentechnik gleichgesetzt werden. Im Juli 2023 wird die Europäische Kommission voraussichtlich eine überarbeitete Richtlinie für gentechnisch veränderte Pflanzen vorlegen. Die neuen Züchtungstechniken werden bisher durch das Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) als gentechnisch veränderte Organismen (GVO) klassifiziert und entsprechend reguliert. Die Bedeutung der neuen Züchtungstechniken für die Zukunft der Landwirtschaft sowie seine Erwartungen an die EU-Kommission erläutert der Bundestagsabgeordnete Dr. Oliver Vogt im Interview.
Dr. Oliver Vogt MdB erwartet, dass die EU-Kommission die Ergebnisse des öffentlichen Konsultationsprozesses berücksichtigen und zu einer Neubewertung der neuen Züchtungstechniken kommen wird. Zwar stellen diese Verfahren nach Ansicht des Abgeordneten kein Allheilmittel dar, können aber in Kombination mit weiteren Innovationen einen wichtigen Beitrag leisten, um Landwirtschaft und Biodiversität in Einklang zu bringen. Gleichzeitig stehe die Politik vor der Aufgabe, Sortenschutz, Patentierung und Züchterprivileg zu kombinieren, um die Einstiegshürden für kleine- und mittelständische Unternehmen möglichst gering zu halten.
Die Tatsache, dass die neuen Züchtungstechniken in weiten Teilen der Bevölkerung kritisch gesehen werden, führt der Bundestagsabgeordnete darauf zurück, dass diese oft mit der klassischen Gentechnik gleichgesetzt werden. Daher sei es wichtig aufzuklären und über die Unterschiede und Potenziale dieser neuen Methode zu informieren.