Unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten und mit Blick auf die hohen Problemlösungspotenziale gehört Genome Editing zu den innovativen Querschnittstechnologien, die besonders gefördert werden sollten. Genome Editing eröffnet die Möglichkeit, DNA sehr präzise zu verändern. Dadurch ist es eine nützliche Methode – nicht nur in der biologischen Grundlagenforschung, sondern auch in unterschiedlichen Anwendungsfeldern, z. B. in der Medizin oder auch im Agrarbereich.
Mit Hilfe von Genome Editing ist es möglich, neue Pflanzensorten zu züchten, indem gezielt und kontrolliert Mutationen im Genom von Pflanzen erzeugt werden. Dies geht sehr viel effektiver und schneller als bei herkömmlichen Züchtungsmethoden und bietet große Vorteile – mit Blick auf die Wirtschaft, aber vor allem auch mit Blick auf die großen Herausforderungen, die auf die Menschheit zukommen.
Wozu neue Sorten von Kulturpflanzen benötigt werden, erschließt sich für viele Laien nicht unbedingt, zumal die Obst- und Gemüseregale in den Supermärkten gut gefüllt sind. Doch der Schein trügt. Weltweit ist Hunger, Mangel- und Fehlernährung ein großes Problem, das weiter zunimmt. Der Klimawandel in Kombination mit abnehmender Fruchtbarkeit von Agrarflächen verschärfen das Ernährungsproblem. Pflanzenzüchtung übernimmt die wichtige Aufgabe, Sorten zur Verfügung zu stellen, die auch unter ungünstigen Standortbedingungen gute Ernteerträge erwarten lassen. Präzision, Effizienz und Effektivität, hohe Sicherheit und geringe Risiken – dies sind entscheidende Argumente für eine breite Zulassung von Genome Editing, so wie sie auch für herkömmliche Züchtungsmethoden gilt. Europa agiert in Bezug auf neue Technologien oft risikoscheu. Dort, wo mit neuen Technologien, keine neuen Risiken verbunden sind, wie dies beim Genome Editing der Fall ist, sollten restriktive Regulierungen vermieden werden.