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Veranstaltungsberichte

Alles machbar? Fragen an die Genforschung

Eine Bilanz des Gießener Gesprächs 13. März 2008

Professor Dr. med. Peter Propping, Institut für Humangenetik der Universität Bonn, diskutierte mit 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmern über Chancen und Risiken der Humangenetik.

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Heute, so der Wissenschaftler, seien mehr als 1.700 verschiedene, meist seltene Krankheiten bekannt, die einem einfachen Erbgang nach Mendel folgten und genetisch diagnostizierbar seien. Genetische Krankheiten könnten bereits bei der Geburt auftreten oder sich von der frühen Kindheit bis in das höhere Alter erstmals manifestieren. Demgegenüber seien sogenannte Volkskrankheiten genetisch multifaktoriell bedingt, d. h. sie entstehen durch eine Kombination von disponierenden Erbanlagen, die in einem Menschen zusammengekommen sind.

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Prof. Dr. med. Peter Propping

Die genetische Forschung, so Propping, eröffne vielfältige Möglichkeiten für die Ursachenaufklärung von Krankheiten. Dadurch seien völlig neue Ansätze für Therapien denkbar. Außerdem könnten genetische Krankheiten oder Dispositionen bereits vor ihrer Manifestation diagnostiziert werden, eventuell auch vorgeburtlich. Diese Diagnostik sei außerordentlich differenziert und sollte nur nach vollständiger Aufklärung und genetischer Beratung angeboten werden.

Professor Propping warnte davor, Menschen aufgrund der Ergebnisse genetischer Untersuchungen zu diskriminieren. Er folgerte, es sei Aufgabe der Politik, die Rahmenbedingungen der Anwendung einschlägiger Methoden festzulegen und zu gestalten.

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