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Veranstaltungsberichte

„Politik ist Kontaktsport“

Auftaktveranstaltung zum Adenauer-Huffington-Briefing mit CDU-Generalsekretär Peter Tauber

Im Telefonica BASECAMP in Berlin fiel heute der Startschuss für das Adenauer-Huffington-Briefing - einem gemeinsamen Projekt der KAS und der Huffington Post. In den nächsten Wochen berichten KAS-Auslandsmitarbeiter aus dreizehn Ländern auf einem gemeinsamen Blogportal über ihre Arbeit vor Ort sowie über politische und gesellschaftliche Trends. Eine Frage steht dabei im Vordergrund: Wie kann die Politik junge Menschen besser erreichen?

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Ein kurzer Blick ins Telefonica BASECAMP in Berlin-Mitte reicht aus und es wird klar, dass es sich bei der Auftaktveranstaltung zum Adenauer-Huffington-Briefing nicht um eine gewöhnliche Podiumsdiskussion handelt, wie sie im politischen Berlin fast täglich auf der Tagesordnung steht. Kein Konferenzraum mit endlosen Stuhlreihen, kein Rednerpult und keine Europafahne im Hintergrund. Stattdessen sitzen 150 junge Menschen auf weißen Sitzhockern, nippen an Fritz-Kola oder Club Mate und diskutieren gemeinsam mit CDU-Generalsekretär Peter Tauber, Moderator Cherno Jobatey und sechs jungen KAS-Auslandsmitarbeitern darüber, wie man politische Inhalte so kommuniziert, sodass vor allem junge Menschen, die heutzutage lieber twittern anstatt Bundestagsdebatten zu verfolgen, erreicht werden. Mit dem Adenauer-Huffington-Briefing schlägt die KAS einen neuen Weg ein und lässt Auslandsmitarbeiter aus dreizehn Ländern über das Thema „Jugend und Politik im 21. Jahrhundert“ bloggen und Leser auf der ganzen Welt in die Diskussion miteinsteigen.

 

Wie erreichen wir die Wähler von morgen?

CDU-Generalsekretär und Social-Media-Enthusiast Peter Tauber überrascht gleich zu Beginn seiner Keynote mit einem Zitat des griechischen Philosophen Sokrates über den Werteverfall der Jugend von heute, die Autoritäten verachte und „schwatzt, wo sie arbeiten sollte“. Die sogenannte Generation Y ist demnach nicht die erste, die durch die Art und Weise, wie sie miteinander kommuniziert und ihre Interessen artikuliert, die ältere Generation mitunter ratlos zurücklässt. Die politischen Parteien stehen heute vor der großen Herausforderung, dass sie zwar grundsätzlich alle Generationen mit ihren Inhalten erreichen wollen, aber gerade zu den jungen Menschen nur noch schwer durchdringen können. Auf der anderen Seiten zeige u.a. die große Mitgliederzahl der Jungen Union, dass sich junge Menschen in Deutschland sehr wohl für das Thema Politik interessieren. Kritisch sieht Tauber die Entwicklung, dass gerade Artikel mit besonders reißerischen Überschriften das größte Interesse wecken. Auch in Zeiten von Social Media müsse eine sachliche Debatte möglich sein und nicht nur das Motto „Heute regen sich alle auf, und morgen weiß keiner mehr worüber“ gelten.

 

Ohne den persönlichen Kontakt geht es nicht

In der anschließenden Diskussion berichten sechs Auslandsmitarbeiter der Konrad-Adenauer-Stiftung – zwei vor Ort und vier jeweils per Skype zugeschaltet – wie sich junge Menschen in ihrem jeweiligen Land an der politischen Debatte beteiligen und welche Rolle soziale Medien dabei spielen. Moderator Cherno Jobatey lässt auch das Publikum in die Diskussion miteinsteigen und verteilt die Fragen mit Charme und Witz an die beiden Experten auf der Bühne und die vier Kollegen, die aus dem Ausland zugeschaltet sind. Für Susanna Vogt, Leiterin des Büros in Athen, steht fest: „Facebook und Twitter sind die entscheidenden Kommunikationsmedien“. In der Finanz- und Wirtschaftskrise Griechenlands hat sich gezeigt, dass es nur die sozialen Netzwerke schaffen, mit der Geschwindigkeit der Ereignisse mitzuhalten und aktuelle Informationen zu liefern. Christian Echle, Leiter des Medienprogramms Subsahara-Afrika berichtet von einer vielfältigen Bloggerszene in Südafrika, weist aber auch darauf hin, dass knapp die Hälfte der Südafrikaner noch keinen Zugang zum Internet hat. „Gerade im ländlichen Raum ist der persönliche Kontakt immer noch sehr wichtig, um mit den Menschen ins Gespräch zu kommen“, stellt er fest. Fünf Jahre nach Beginn des arabischen Frühlings hat sich für viele junge Tunesier nur wenig verändert. Dr. Hardy Ostry beschreibt die Unzufriedenheit der jungen Generation über fehlende Jobperspektiven und wenig attraktive Angebote, sich politisch zu engagieren. „Die Politik hat es versäumt, mit den Menschen direkt zu kommunizieren“, so Ostry. David Gregosz, Leiter des Regionalprogramms „Soziale Ordnungspolitik in Lateinamerika“, freut sich über die positive Entwicklung, dass in Lateinamerika immer mehr junge Menschen ihr Land zum Besseren verändern wollen und gegen Korruption und andere Missstände protestieren. Auch in der Mongolei, dem am dünnsten besiedelten Land der Welt, ist in Zeiten von Facebook und Twitter der persönliche Kontakt zu den Menschen von besonderer Bedeutung. „Politik ist Kontaktsport“, so Daniel Schmücking, Leiter des KAS-Auslandsbüros in Ulaanbaatar. Dr. Kristin Wesemann, Leiterin des Regionalprogramms „Parteienförderung und Demokratie in Lateinamerika“ in Uruguay, sieht die sozialen Medien als wichtigen Impulsgeber, um Diskussionen über Themen wie Bildungspolitik oder Umweltverschmutzung anzustoßen. Journalisten sind in Lateinamerika im Gegensatz zu Deutschland „auf allen Kanälen unterwegs“ und können so enorm viele Menschen erreichen.

Bereits während der Auftaktveranstaltung im BASECAMP wurde so fleißig getwittert, dass es der Hashtag

  1. KASHuffPost
in die TOP 3 der deutschen Twittertrends schaffte. Auf dem Blogportal geht die Diskussion weiter. In den nächsten Wochen folgen noch viele spannende Beiträge aus den KAS-Auslandsbüros, u.a. aus Singapur, Kenia, Russland und den Golf-Staaten. Wer mitdiskutieren möchte, kann sich per Mail unter Blog@huffingtonpost.de an der Debatte beteiligen.

 

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