Veranstaltungsberichte
Für den DAK-Gesundheitsreport 2009 wurden in den Jahren 2007 und 2008 deutschlandweit verschiedene Befragungen unter Berufstätigen durchgeführt, um ein Gesamtbild zum Thema „Doping am Arbeitsplatz“ zu erstellen. Die Ergebnisse dieser Erhebung präsentierte Frank Meiners, Diplom-Psychologe der DAK. Der Report definiere „Hirn-Doping“ als „systematische Einnahme von Medikamenten bei gesunden Menschen zur Steigerung oder Optimierung von z.B. Konzentration, Befindlichkeit oder der Stressresistenz“.
Alarmierend sei die Tatsache, dass 20% aller Befragten von ihrem Arzt „ohne medizinisch triftigen Grund“ eine Substanz zur Verbesserung der Leistung oder Stimmungslage empfohlen bekommen hätten. Ungefähr 2% aller Beschäftigten würden regelmäßig und systematisch „ihr Hirn dopen“. Hochgerechnet auf 40 Millionen Erwerbstätige in Deutschland mache die Gruppe 800.000 Menschen aus, so Meiners.
In Kooperation mit Experten sei der DAK-Gesundheitsreport ausgewertet und interpretiert worden. Man habe festgestellt, dass das „Ideal der 24-Stunden-Dauerleistungsgesellschaft“ den „Hirn-Dopern“ zu schaffen mache. Im Einnehmen verschiedener Substanzen sähen Viele eine Chance, einem Arbeitspensum zu entsprechen, welches sie andernfalls – so ihr Glaube – nicht erreicht hätten. Durch den wachsenden Druck im Beruf und die weite Verbreitung der Auffassung, durch Medikamente eine optimierte Leistung zu erbringen, sei die Tendenz auch in den kommenden Jahren und Jahrzehnten steigend, so Meiners abschließend.
In der rechten Seitenspalte finden Sie die Präsentation von Frank Meiners sowie einen Audio-Mittschnitt des Vortrages.