Veranstaltungsberichte
Im Westjordanland konnten die Teilnehmer einen Eindruck vom Alltag des palästinensisch-israelischen Konflikts gewinnen. Bei einem Rundgang durch die Ostjerusalemer Altstadt mit Pfarrerin Ulrike Wohlrab konnte die Gruppe das Zusammenleben der verschiedenen christlichen Glaubensrichtungen am Beispiel der Grabeskirche kennenlernen, außerdem wurde die Bedeutung der Altstadt und deren mögliche Teilung im Rahmen eines Friedensabkommens diskutiert. Ein Besuch in Bethlehem, das durch die Sperranlage von Jerusalem abgeschnitten wird, verdeutlichte die schwierige Lebenssituation der Palästinenser in den besetzten Gebieten. Im Anschluss gab ein umfangreiches Briefing mit Mitgliedern der palästinensischen Verhandlungsdelegation den Besuchern einen Einblick zum Stand der aktuellen Friedensgespräche. Am Abend traf sich die Gruppe mit palästinensischen Jungunternehmern in Ramallah, um das wirtschaftliche Potential der Palästinensischen Gebiete besser einschätzen zu können.
Am zweiten Tag in den Palästinensergebieten lernte die Gruppe die schwierige Situation in Hebron kennen, wo in der Altstadt israelische Siedler und Palästinenser unter massivem israelischem Militäraufgebot direkt nebeneinander leben. Bei einem Gang durch das verwaiste Zentrum Hebrons erklärte der während der Zweiten Intifada in Hebron stationierte israelische Soldat Yehuda Shaul, Gründer der Organisation Breaking the Silence, die Hintergründe für den Niedergang des einst lebendigen Marktviertels der Stadt. Ein umfangreiches Briefing durch das Office for the Coordination of Humanitarian Affairs (OCHA) der Vereinten Nationen erhielten die Teilnehmer detaillierte Informationen über die humanitäre Lage im Gazastreifen und im Westjordanland. Der Besuch wurde durch einen Abstecher in der einzigen palästinensischen Brauerei in Taybeh abgerundet.