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Die chinesische Wirtschaft befindet sich im Wandel: Das Wachstum verlangsamt sich und der Dienstleistungssektor verdrängt die Industrie als wichtigsten Motor der wirtschaftlichen Entwicklung. Angesichts dieser Veränderungen hat die chinesische Regierung erkannt, dass sie eine eigene Strategie für nachhaltige Entwicklung gestalten muss. Das Ministerium für Umweltschutz hat im Jahr 2015 deshalb die „Green GDP 2.0“-Initiative eingeführt. Der 13. Fünfjahresplan und die „Made in China 2025“-Strategie zeigen ebenfalls, dass China in den nächsten Jahren die Effizienz und Qualität der Produktion erhöhen will. Auch Taiwan kündigte Bemühungen an, seine Wirtschaft nach dem Vorbild der deutsche Energiewende zu modernisieren.
Die Europäische Union plant mit ihrer 2020-Strategie den Wandel zu einem nachhaltigen und inklusiven Wachstum, um sich endgültig von den negativen Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise zu erholen. Der Europäische Fonds für strategische Investitionen (EFSI) etwa soll private Investitionen im Bereich der Klima- und Energiepolitik mobilisieren und Maßnahmen zur effizienteren Nutzung von wirtschaftlichen Ressourcen (circular economy) vorantreiben. Denn die EU ist stark von Energieimporten abhängig: 90 Prozent des Erdöls und 66 Prozent des Erdgases stammen aus dem Ausland. Nukleare und erneuerbare Energien könnten den Energiemix erweitern, doch sie sind entweder zu teuer oder es fehlt ihnen die notwendige politische Unterstützung.
Eine regierungsgesteuerte „top-down“-Umsetzung ist allerdings nicht der einzige Weg hin zu effektiverem Handeln. Vielmehr muss ein “bottom-up”-Ansatz Interessensvertreter wie zum Beispiel Verbraucher und Unternehmen auf der regionalen und lokalen Ebene miteinbeziehen. Sowohl wirtschaftliche als auch ökologische Aspekte müssen im nachhaltigen Management berücksichtigt werden. Nachhaltige Investitionen können profitabel und gleichzeitig zum Vorteil von Investoren, Konsumenten und der Umwelt sein.
Der Workshop behandelt mehrere Fragen:
- Welche Möglichkeiten und Herausforderungen bietet das nachhaltige Management von Unternehmen?
- Was können China und die EU gegenseitig von ihren Erfahrungen im Bereich der Klima- und Energiepolitik lernen?
- Kann ein nachhaltigerer Verbrauch Ressourcen schonen und welchen Vorteil hat dies für Verbraucher, Produzenten und Regierungen?
- Sind chinesische Unternehmen bereit, Werte wie soziale Verantwortung zu akzeptieren, die für die nachhaltige Entwicklung in der Klima- und Energiepolitik wichtig sind?
- Wie können wirtschaftliche und politische Reformen beeinflusst werden, wenn Interessensvertreter von Anfang an miteinbezogen werden?
- Wie kann das „green finance“-Prinzip genutzt werden, um den Wandel hin zu nachhaltigem Management zu finanzieren?