KAS RECAP und das Regionalprogramm Politischer Dialog Asien (KAS PDA) organisierten gemeinsam den KAS Energy Dialogue Asia. Beide Regionalprogramme luden Wissenschaftler, Energieexperten und Vertreter internationaler Organisationen am 21. und 22. November 2023 nach Singapur ein. Das Ziel war, eine Plattform zu schaffen für fachlich fundierte Diskussionen über das Verhältnis zwischen Energiesicherheit, Dekarbonisierung und Klimawandel in Asien und Europa.
In Asien, wie auch in anderen Teilen der Welt, haben fortschreitende Industrialisierung, rapides Bevölkerungswachstum und technologische Fortschritte die Nachfrage nach Energie verstärkt. Viele Nationen sind jedoch auf eine begrenzte Anzahl von Energiequellen und Lieferanten angewiesen. Die Diversifizierung der Energiequellen ist eine logische, wenn auch oft schwer umzusetzende Konsequenz. Darüber hinaus bringt der Übergang zu sauberer Energie erhebliche strukturelle Veränderungen in der Energieerzeugung mit sich. Getrieben von Kostensenkungen und günstigen politischen Rahmenbedingungen könnten erneuerbare Energien die Energielandschaft im Einklang mit Klimaschutzzielen weiter verändern.
Vor diesem Hintergrund startete die Veranstaltung mit einer Diskussionsrunde über Energiesicherheit in einer fragmentierten globalen Ordnung. Unterschiedliche Perspektiven zu aktuellen Entwicklungen im Bereich Energiesicherheit wurden vorgestellt, sowohl aus nationaler Sicht, z. B. Indien, als auch aus der weiter gefassten Perspektive der ASEAN-Region. Die sich anschließende Diskussionsrunde, "Navigating Energy Transitions in a Changing Climate", setzte das Konzept Energiesicherheit in den Kontext spezifischer Dekarbonisierungsentwicklungen. Teilnehmer diskutierten unter anderem, wie sich Energiesicherheits- und Dekarbonisierungziele zusammenführen lassen, beispielsweise durch Diversifizierung der Energieversorgung, Erkundung und Entwicklung alternativer Energiesysteme oder durch Maßnahmen zur effektiveren Steuerung der Nachfrage. Die dritte Diskussionsrunde des Events, "Policy Pathways to Energy Security for Asia’s Emerging Economies", beinhaltete eine Präsentation zu EU-Dekarbonisierungsstrategien und schloss den ersten Tag, nach engagierten Diskussionen über strukturelle Unterschiede zwischen den beiden Regionen Europa und Asien, ab.
Die morgendliche Diskussionsrunde des zweiten Tages konzentrierte sich auf Südostasien und alternative Energiequellen sowie regionale Ansätze. Eine aufschlussreiche Präsentation über Chancen und Herausforderungen im Zusammenhang mit seltenen Erden und kritischen Mineralien eröffnete diese Sitzung. Präsentationen und Fachdiskussionen über ASEAN, die mögliche Integration der regionalen Stromnetze sowie Maßnahmen zur effektiven Finanzierung von Dekarbonisierung und Energiewenden in der Region folgten. Teilnehmer analysierten unterschiedliche nationale und regionale Diversifizierungsstrategien und debattierten über effektive politische Ansätze.
Mit einer interdisziplinären Gruppe von Experten, die aktiv und engagiert am Programm teilnahmen, bot das Rundtischgespräch eine großartige Gelegenheit für gegenseitiges Lernen. Die multidisziplinäre Natur der inhaltlich nuancierten Diskussionen gewährleistete ein umfassendes Verständnis des komplexen Zusammenspiels zwischen Energie und anderen Sicherheitskonzepten sowie der wirtschaftlichen Stabilität. Die Veranstaltung half dabei, aktuelle Verschiebungen in der politischen Wahrnehmung der Energiesicherheit besser zu verstehen und - aus europäischer Sicht - Lektionen aus sich schnell entwickelnden Ländern mit zum Teil prekären Energieabhängigkeiten zu erkunden.
Mit diesem erfolgreichen Start freuen wir uns auf zukünftige Veranstaltungen unter dem Label "KAS Energy Dialogue Asia", die die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Akteuren weiter fördern, um den Herausforderungen durch volatile Energieversorgung zu begegnen und so den Weg in eine widerstandsfähigere, nachhaltigere und energiesichere Zukunft zu ebnen.
