Das Rechtsstaatsprogramm Subsahara-Afrika der Konrad-Adenauer-Stiftung und ihr Partner die ivorische Menschenrechtsliga (LIDHO) organisierten am 12. und 13. Mai 2022 im Heden Golf Hotel in Abidjan, Côte d'Ivoire, eine internationale Konferenz zum Thema "Die Ausbeutung natürlicher Ressourcen und ihre Auswirkungen auf die Menschenrechte in Westafrika".
Im Rahmen dieser Konferenz wurden die Herausforderungen durch die Ausbeutung natürlicher Ressourcen in Westafrika und ihre tatsächlichen Auswirkungen auf die Menschenrechte und die Bevölkerung hinterfragt.
Tatsächlich verfügt Afrika über zahlreiche nicht erneuerbare natürliche Ressourcen von weltweitem wirtschaftlichem Interesse, wie Öl, Gold, Diamanten und Mineralien.
Es ist unbestritten, dass beispielsweise der Bergbau ein Motor für Wachstum und Armutsbekämpfung zum Nutzen der betroffenen lokalen Bevölkerung sein kann. Wenn er gut organisiert wird, können durch den Bergbau Arbeitsplätze geschaffen, Innovationen gefördert und langfristige, groß angelegte Investitionen und Infrastruktur bereitgestellt werden.
Es muss jedoch ein vernünftiges Gleichgewicht zwischen den legitimen Interessen von Staaten und Unternehmen an der Erschließung natürlicher Ressourcen und den Interessen der lokalen Bevölkerung gewahrt werden. Der Abbau natürlicher Ressourcen muss in eine ganzheitliche und nachhaltige Entwicklungspolitik eingebettet sein, bei der die Rechte und Interessen der lokalen Gemeinschaften berücksichtigt werden.
Wenn ein Land hauptsächlich von seinen natürlichen Ressourcen lebt, steigt das Risiko, dass es zu Konflikten kommt von einem halben auf 23 Prozent. Die Wahrscheinlichkeit eines bewaffneten Konflikts ist für diese Länder also viel höher als für ressourcenarme Länder. Während es sich vordergründig oft um ethnische Konflikte handelt, zeigt ein Blick hinter die Kulissen, dass es oft um viel mehr geht, nämlich um die Kontrolle über die immer begehrteren Rohstoffe.
Wir sind der Meinung, dass die natürlichen Ressourcen eines Landes seinen Bürgern gehören. Dann müssen wir das Verständnis für den Umgang mit natürlichen Ressourcen fördern, die Regierungsführung und die Verantwortung der Öffentlichkeit und der Unternehmen stärken, aber auch an die Bereitstellung der Daten denken, die für die Politikgestaltung und den Multi-Stakeholder-Dialog in diesem Sektor erforderlich sind.
In den Vorträgen und Diskussionen wurde die Ausbeutung der Menschenrechte aufgrund der Abbau natürlicher Ressourcen bewertet, aber auch die dringenden Herausforderungen für einen verstärkten Schutz der Bürgerrechte analysiert.
Das Kolloquium endete mit Empfehlungen auf die sich die Teilnehmenden mit großem Konsens einigen konnten und deren Umsetzung durch die ebenfalls gemeinsam formulierten „nexts steps“ ermöglicht werden soll.