Fachkonferenz
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Migrationsbewegungen auf dem afrikanischen Kontinent werden oft als Folge von bewaffneten Konflikten oder mangelnden wirtschaftlichen Perspektiven wahrgenommen, Migrationsbewegungen, die direkt oder indirekt mit dem Klimawandel zusammenhängen, werden wenig beachtet. Allerdings können Dürren, Wasserknappheit oder Überschwemmungen von Inseln und Küstengebieten als Folge der globalen Erwärmung dazu führen, dass ganze Regionen mittelfristig unbewohnbar werden. Neben der Binnenmigration wird auch eine transnationale Migration von Individuen und Gruppen aus ihren ursprünglichen Lebensräumen erwartet.
Studien gehen davon aus, dass der Klimawandel bis 2050 möglicherweise zu einer Migration von 85 Millionen Menschen in Subsahara-Afrika führen könnte, auch Nordafrika wird sich mit diesem demografischen Wandel befassen müssen. Es fehlen jedoch zuverlässige Aussagen über die erwartete Dimension. Die Herausforderungen sind vielfältig: Da es in der aktuellen internationalen Rechtsprechung keine Rechtsgrundlage für Umweltmigranten gibt, existiert auch keine Rechtsgrundlage für die Anerkennung dieser Personengruppe. Darüber hinaus kann Umweltmigration nicht auf eine einzige Ursache reduziert werden, da das Zusammenspiel vieler Faktoren für die Entscheidung zur Migration ausschlaggebend ist. Dazu können sowohl wirtschaftliche Gründe, die durch Umweltveränderungen ausgelöst werden, als auch Konflikte oder Kriege gehören, die aus der ungleichen Verteilung der Ressourcen resultieren. Ob Migration die Antwort auf plötzliche oder schleichende Umweltveränderungen sein wird, wird wiederum erhebliche Auswirkungen auf die Zahl der Migranten innerhalb eines bestimmten Zeitraums haben.
Darüber hinaus verzeichnen die afrikanischen Länder ein beispielloses Bevölkerungswachstum. Diese demografische Entwicklung kann zwar neue Chancen eröffnen, aber auch die verfügbaren Ressourcen im ländlichen Raum verknappen, was zu einer verstärkten Migration in die Städte führen könnte. Während die afrikanischen Megacitys expandieren, verfügen sie jedoch kaum über die Infrastruktur, um alle Neuankömmlinge aufzunehmen.
Die Konrad-Adenauer-Stiftung hat sich zum Ziel gesetzt, die Migration unter dem Aspekt des Klimawandels in all seinen Dimensionen anzugehen. Daher soll diese Konferenz eine Plattform für Experten aus Afrika und Europa bieten, um Wissen auszutauschen und Synergien zu nutzen, um Lösungen für diese globale Herausforderung zu finden.