2690 Kandidaten für 151 Sitze
Bei den jüngsten Parlamentswahlen betrug die Wahlbeteiligung unter den 3,8 Millionen Wahlberechtigen 46,90 Prozent und war somit um 5,7 Prozentpunkte niedriger als 2016. Wegen der COVID-19-Pandemie war den Wählern empfohlen worden, Masken und eigene Kugelschreiber mitzubringen.
Die Kroaten wählen ihre Abgeordneten anhand von Wahllisten in 11 Wahlkreisen (10 in Kroatien und einer für die Diaspora) und außerdem gibt es einen speziellen Wahlkreis für die Minderheiten, bei den aber Wähler zwischen individuellen Kandidaten, und nicht etwa zwischen Wahllisten, wählen.
In den regulären 11 Wahlkreisen gab es 192 Wahllisten mit insgesamt 2669 Kandidaten, darunter 41 Prozent Frauen. 69 Parteien waren in allen 11 Wahlkreisen aufgetreten. 39 Wahllisten hielten die gesetzlich vorgeschriebene Pflicht, mindestens 40 Prozent beider Geschlechter unter den Kandidaten zu haben, nicht ein. Bei 37 Wahllisten gab es nicht genügend Frauen unter den Kandidaten, bei 2 nicht genügend Männer. Männer waren deutlich öfter Spitzenkandidaten auf den Wahllisten.
HDZ schafft mehr Sitze als 2016
In den Wählerumfragen vor den Parlamentswahlen lagen die HDZ und die von der SDP angeführte RESTART Koalition gleichauf. Beiden Seiten wurden zwischen 55 und 60 Mandate vorhergesagt. Der national-konservativen Heimatbewegung von Miroslav Skoro wurden bis zu 20 Sitze im Parlament prognostiziert.
Die mögliche Zusammensetzung einer neuen Regierung galt als ungewiss, da es zwischen der HDZ und der Heimatbewegung bedeutende Meinungsunterschiede gibt und RESTART nicht über die benötigten weiteren Koalitionspartner verfügt.
Doch die amtierenden Christdemokraten gewannen schlussendlich sogar 63 Mandate in Kroatien und alle drei Mandate der Diasporastimmen. Für die RESTART Koalition gelten die eingeholten 41 Parlamentssitze als sehr enttäuschend.
Insgesamt bekam die HDZ 602.462 Stimmen der kroatischen Wähler und somit fast 200.000 Stimmen mehr als die RESTART Koalition.
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