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MoD Ukraine / flickr / CC BY SA 2.0 / creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/

Länderberichte

Verbesserte Verteidigungsfähigkeit

von Tim B. Peters, Vasyl Mykhailyshyn

Der Ausstattungsstand der ukrainischen Streitkräfte acht Jahre nach Konfliktbeginn

Die aktuelle russische Truppenkonzentration an der Grenze zur Ukraine hat im Land selbst, aber auch bei ihren westlichen Partnern Befürchtungen eines umfassenden militärischen Einmarsches ausgelöst. Von ukrainischer Seite wird daher immer wieder die Forderung nach Waffenlieferungen erhoben, um die Verteidigungsfähigkeit des Landes zu verbessern. Bereits im Bundestagswahlkampf 2021 löste eine Äußerung des Bundesvorsitzenden von Bündnis 90/Die Grünen, Robert Habeck, zu deutschen Waffenlieferungen in die Ukraine eine Diskussion sowohl in der ukrainischen als auch deutschen Gesellschaft aus. Unlängst wiederholte der Botschafter der Ukraine in Deutschland, Andriy Melnyk, die Forderung nach militärischer Unterstützung. Wie stellt sich vor dem Hintergrund dieser Forderungen der aktuelle Ausstattungsstand der ukrainischen Streitkräfte dar? Welche Form der militärischen Unterstützung gab es bereits in der Vergangenheit?

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Die ukrainische Armee am Vorabend der Krim-Annexion und des Donbas-Konflikts

Zum Zeitpunkt des Ausbruchs des russisch-ukrainischen Konflikts im Februar 2014 waren die ukrainischen Streitkräfte in keinem guten Zustand. Seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion erhielt die Armee seitens der Politik immer weniger Aufmerksamkeit. Wegen der insgesamt schlechten wirtschaftlichen Lage waren die Streitkräfte ständig unterfinanziert und wurden „optimiert“ – d.h. reduziert. Von der Sowjetunion vererbte Technik wurde ausverkauft. Überkommene sowjetische Strukturen wurden nicht reformiert und die militärische Hardware kaum modernisiert. Außer in begrenzten Friedenseinsätzen im Rahmen von UN- und NATO-Missionen partizipierten ukrainische Militärs an keinen Einsätzen und verfügten daher nur über wenig Erfahrung in der modernen Kriegsführung, einschließlich der Reaktion auf hybride Herausforderungen. Dabei hatte die ukrainische Rüstungsindustrie ausreichend Potential, um mit wenig Importkomponenten eigene Panzer, Schützenpanzer, Kriegsschiffe, Radare, Raketen und Marschflugkörper, Transportflugzeuge und andere militärische Ausrüstung zu produzieren. Dieses Potential wurde aber weder genutzt, noch modernisiert und teilweise willentlich zerstört. Staatlichen Waffenunternehmen haftet in der Ukraine häufig ein Ruf von Korruption, Ineffektivität und Bürokratie an. Diese negativen Tendenzen hielten unter Präsident Wiktor Janukowytsch an, in dessen Amtszeit sich die Erosion der ukrainischen Streitkräfte beschleunigte. Schließlich führten alle diese Faktoren dazu, dass nach dem Euromaidan, dem Regierungswechsel in Kiew und dem Beginn der russischen Intervention auf der Krim nur 5.000 kampffähige Militärs in der ukrainischen Armee verfügbar waren, wie der Bericht des damaligen amtierenden Verteidigungsministers Ihor Tenjuch vom 28. Februar 2014 feststellte. Und das obwohl die ukrainische Truppe auf dem Papier eine Stärke von etwa 125.000 Soldaten hatte.

Den vollständigen Länderbericht zur Verteidigungsfähigkeit und militärischen Ausstattung der Ukraine können Sie als PDF herunterladen.

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Kontakt

Thomas Birringer

Thomas Birringer

Leiter Auslandsbüro Ukraine

thomas.birringer@kas.de +380 44 4927443

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Über diese Reihe

Die Konrad-Adenauer-Stiftung ist in rund 110 Ländern auf fünf Kontinenten mit einem eigenen Büro vertreten. Die Auslandsmitarbeiter vor Ort können aus erster Hand über aktuelle Ereignisse und langfristige Entwicklungen in ihrem Einsatzland berichten. In den "Länderberichten" bieten sie den Nutzern der Webseite der Konrad-Adenauer-Stiftung exklusiv Analysen, Hintergrundinformationen und Einschätzungen.