Diskussion
Details
Die sozialen Medien nehmen in der journalistischen Berichterstattung eine immer wichtigere Rolle ein. So steigt nicht nur die Häufigkeit ihrer Nutzung, um sich über relevante Themen zu informieren. Sie haben ebenfalls eine übergeordnete Bedeutung, wenn die unabhängige Berichterstattung ausschließlich über die sozialen Medien ablaufen kann, wie dies häufig in Krisengebieten und in Zeiten der Zensur der Fall ist.
Dazu wird das Beispiel Iran herangezogen. Das Land liegt im Ranking der Pressefreiheit der Menschenrechtsorganisation Reporter ohne Grenzen auf Platz 178 von insgesamt 180. Der Staat kontrolliert größtenteils die Mediensysteme, staatskritische Journalist*innen werden inhaftiert und misshandelt. Auch das Internet stellt keine unabhängige Informationsquelle dar und doch sind es die sozialen Medien, über die die Missstände in dem Krisengebiet international verbreitet werden.
Die gesellschaftlichen Auswirkungen dieser Veröffentlichungen sind erheblich und so stellt sich die Frage, wie die sozialen Medien einen Beitrag zur Pressefreiheit in Krisengebieten wie dem Iran leisten können und wo ihre Grenzen liegen. Wie zuverlässig sind Social Media-Kanäle für westliche Medien, wenn Berichterstattung von Emotionalisierung und Mobilisierung nicht mehr zu trennen sind?
Die Diskussion soll zunächst thematisch durch den Workshop angestoßen und später durch den Podiumsaustausch mit differenzierten Betrachtungsweisen erörtert werden. Die Teilnahme ist auch nur an einem Teil der Veranstaltung möglich.
Programm
Podiumsdiskussion zum Thema
Die Rolle von Social Media für die Berichterstattung am Beispiel Iran
Karin Senz
Korrespondentin im ARD-Studio Instanbul (online zugeschaltet)
Daniela Sepehri
Social Media Managerin
Homayoun, Bonn
frauenlebenfreiheit_bonn
Yalda Zarbakhch, Bonn
Head of DW Persian Service
Moderation:
Daniel Weber, Bonn
Gustav-Stresemann Institut