Nach der Begrüßung und einem thematischen Einstieg durch Manuel Ley, Konrad-Adenauer-Stiftung, und eine technischen Einführung in die Plattform Adobe Connect durch Dr. Gesine Märker, gab es eine Impulsvortrag durch Prof. Dr. Sebastian Stober von der Universität Magdeburg der im Vorfeld der Veranstaltung als Video aufgezeichnet wurde.
Er begann mit einer Begriffserklärung zur künstlichen Intelligenz und Digitalisierung. Dann sprach er das „Maschinelle Lernen“ an, durch das künstliche Intelligenzen aus zuvor gesammelten Daten eigenständig lernen können, um selbstständig Probleme zu lösen. Stober stellte anhand von konkreten Beispielen dar, wie weit die Digitalisierung in der heutigen Arbeitswelt zum Einsatz kommen kann, hierbei spiele die Datenverarbeitung eine wichtige Rolle. Doch für die brauche man eine digitale Infrastruktur. Prof. Dr. Stober plädierte dafür, dass sich das Bildungssystem auf die aktuellen Entwicklungen im Bereich der Digitalisierung einstellen muss und einen kreativen Umgang mit den neuen Technologien fördern soll. Des Weiteren sprach er sich dafür aus, dass Entscheider und Anwender gerade bei KI gut ausgebildete Experten in diesem Feld sein müssen, da andernfalls diese Technologien auch als Verstärker für bereits bestehende Probleme wirken kann. Abschließend argumentierte er, dass die vergangenen industriellen Revolutionen dazu geführt hätten, dass der Mensch den Maschinen immer ähnlicher geworden sei. Nun könnte dieser Prozess umgekehrt werden. Statt mit den Maschinen um Maschinenjobs zu konkurrieren, sollten wir uns daran erinnern, was es heißt, Mensch zu sein, und unsere Gesellschaft danach gestalten, so Prof. Dr. Stober.
Im Anschluss folgte eine Diskussion zwischen Prof. Dr. Stober und David Gregosz, moderiert von Adrian Rose. Themen der Diskussion waren die Ausgangsvorrausetzung für die Nutzung neuer Technologien in Deutschland im Vergleich zum Rest der Welt. Hier sei Deutschland ins Hintertreffen gegenüber den großen Konzernen in den USA und dem staatsgelenktem System in China geraten. Trotzdem hat gerade die deutsche Forschung viele Nischen für sich gefunden, in denen diese Weltspitze sei. Gregosz plädierte dafür, dass die neuen Technologien mit Mitte und Maß angewandt werden sollten und immer geprüft werden müsste, ob für diese spezielle Tätigkeit ein Menschen wirklich durch einen Roboter ersetzt werden sollte. Dazu bekräftige Prof. Dr. Stober, dass er als KI Experte sich immer intensiver mit dem Feld der Ethik auseinandersetzen muss, um Grundsatzentscheidungen für die Nutzung der Technik zu veranlassen. Dabei ist gerade das persönliche Recht auf die Nutzung und Weiterverbreitung eigener Daten und Persönlichkeitsrechten ein hohes Gut. Daten sind das neue Öl unserer Zeit, so Prof. Dr. Stober, da damit die größten Gewinne gemacht werden. Hier sei Datenschutz und der sorgsame Umgang jedes einzelnen von Nöten, um die eigenen Rechte zu wahren.
Generell sollte die Politik dafür sorgen, dass der Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort in Deutschland gefördert wird, sodass Forschung auf hohem Niveau gehalten werden und die Markmacht der großen Konzerne aufgebrochen werden kann, sodass ein besserer Wettbewerb entstehen könnte. Hier muss die EU eine geschlossene Antwort finden, um gegen die internationale Konkurrenz antreten zu können. Prof. Dr. Stober blickt nach aktuellem Stand eher pessimistisch in die Zukunft, da die aktuellen Rahmenbedingungen für den Standort Deutschland noch nicht auf dem neuesten Stand der Digitalisierung sind. Die aktuelle Krise könnte aber dazu beitragen, dass sich diese Bedingungen schneller ändern könnten als Gedacht. Gregosz sprach sich zum Abschluss für einen pragmatischen Weg aus, bei dem nicht alle alten Bedingungen über Bord geworfen werden, sondern genau betrachtet werden muss, welche Konzepte aufgegeben und welche neu adaptiert werden sollten.
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