Im Rahmen des „Agenda 2030 Talks – Nachhaltig leben global und in Thüringen“ diskutierte das politische Bildungsforum Thüringen in Anlehnung an die Agenda 2030 der Vereinten Nationen, wie die wirtschaftliche, ökonomische und soziale Entwicklung unseres Planeten nachhaltig gestaltet werden kann. Ein zentraler Baustein für eine nachhaltige Entwicklung liegt in einer zukunftsfähigen und veränderten Mobilität. Ist der Verkehr doch nach der Energiewirtschaft und der Industrie aktuell der drittgrößte Verursacher von Treibhausgasemissionen. Im vierten „Agenda 2030-Talk“ hat deshalb die Moderatorin Charlotte Becker die Referentin für nachhaltige Entwicklung der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag Natascha Schwarzkopf zu Gast, um die zukünftige Gestaltung von Mobilität zu diskutieren.
Zu Beginn verwies Schwarzkopf darauf, dass der Umbau zur nachhaltigen Mobilität vorab einer Diskussion bedarf, welche Ansprüche die Gesellschaft in Zukunft an Mobilität stellt. So muss von ihr geklärt werden, ob sie bereit ist, zugunsten der Nachhaltigkeit weniger mobil zu sein oder ob sie in Zukunft lieber einen Mobilitätszuwachs erleben möchte. An dieser stellt hakte Becker ein und fragte, welcher Wandel auf Deutschland zukomme und wo noch Gestaltungsbedarf in der Mobilität bestehe. Als zentrale Elemente des Wandels für Mobilität identifizierte Schwarzkopf die globalen Megatrends Globalisierung, Klimawandel und Digitalisierung, welche teilweise konträre Handlungsoptionen an Mobilität stellen würden. So würde die Globalisierung zur höheren Mobilität führen, während zur Bekämpfung des Klimawandels weniger davon sinnvoll wäre. Eine Auflösung dieses Zielkonflikts sieht Schwarzkopf in der Digitalisierung, welche eine höhere Vernetzung bei sinkender physischer Mobilität ermögliche. Auf lokaler Ebene sieht Schwarzkopf noch hohen Handlungsbedarf in der Schaffung von gleichwertigen Angeboten für alle. So sei die Verfügbarkeit in einigen Städte viel höher und besser vernetzt als in anderen Städten oder auf dem Land. Dort fehlte häufig die Infrastruktur, welche es ermögliche, auch ohne Auto mobil zu sein. Nötig sei ein ineinander verschränktes und gut getaktetes Netz an öffentlichem Verkehr, welcher möglichst barrierefrei zugänglich sein solle und es vereinfache, von einem Punkt zum anderen zu kommen. Konkret ausgestaltet bedeute dies, so Schwarzkopf, dass die Bahn und der ÖPNV so ausgestattet werden sollten, dass sich zum einen Wartezeit verringern. Zum anderen müssen sie mit klimaneutralen Antrieben betrieben werden. Zum Abschluss betonte Schwarzkopf, dass Corona noch mal verdeutlicht habe, wie wichtig und gewinnbringend eine hohe Mobilität sei. Deshalb könne ein einfacher Mobilitätsverzicht zugunsten der Nachhaltigkeit nicht die Lösung sein.
Nachhaltige und zukunftsfähige Mobilität
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