Stefan Reith, Leiter des Auslandsbüros der KAS in Tansania, begrüßt die zahlreich erschienen Gäste und ist erfreut über die erneute Zusammenarbeit mit der "German Tanzanian Society" (GTS)
Richard Shaba, Präsident der GTS, heißt das Publikum ebenfalls herzlich Willkommen und freut sich seinerseits über die Kooperation mit der Konrad-Adenauer-Stiftung. Mr. Shaba gibt einen kurzen Abriss über die Geschichte der GTS...
... Klaus-Peter Brandes, der Deutsche Botschafter für Tansania, und Stefan Reith (vorne im Bild, von links nach rechts) hören interessiert zu.
Klaus-Peter Brandes berichtet anlässlich des 22. Jahrestages des Mauerfalls von seinen persönlichen Erfahrungen und Erinnerungen.
Weiter betont er, dass der Mauerfall vor 22 Jahren auch entscheidend von den damaligen politischen Entscheidungsträgern abhängig war...
...und die deutsche Außenpolitik bis heute von den damaligen Ereignissen geprägt ist.
Stefan Reith verfolgt die Rede des Botschafters aufmerksam.
Anschließend bedankt sich der Leiter der KAS Dar es Salaam bei Klaus-Peter Brandes und gratuliert dem Botschafter für die gelungene Worte.
Um sich die damaligen Situation besser vorstellen zu können, im Publikum befinden sich hauptsächlich Tansanier, wird ein kurzes Video gezeigt, welches die Ereignisse von Mauerbau bis -fall zeigt.
Pfarrerin Stephanie Frank, Moderatorin der Veranstaltung, stellt nach dem Film die Podiumsgäste vor.
Im Anschluss ergänzt Dr. Stefan Chrobot, Leiter der Friedrich-Ebert-Stiftung in Dar es Salaam, das Video mit den passenden politischen Fakten.
Im darauf folgenden Vortrag geht Dr. Casilius Kassala schließlich auf die unsichtbaren – mental – walls ein, welche Gesellschaften trennen können.
Er identifiziert sechs Arten von Mauern, durch die Gesellschaften eine Trennung erfahren können - politische, ökonomische, soziokulturelle, technologische, ökologische und rechtliche Mauern.
Nach einer kurzen Erfrischungspause berichtet Shafi Adam Shafi, einer der bekanntesten Kiswahili-Schriftsteller, von seinen persönlichen Erfahrungen und Eindrücken - er war nur einen Monat nach dem Bau der Mauer nach Ostberlin gereist.
Er liest einen Ausschnitt aus seinem Roman „Mbali ya Nyumbani“ (Fern von Zuhause) vor, indem er die damaligen Erfahrungen festgehalten und verarbeitet hat.
Richard Shaba, Präsident der GTS, leitet die Diskussion schließlich auf aktuell bestehende Mauern in Tansania hin. Physische Mauern, die zunehmend um Wohnhäuser in Dar es Salaam errichtet werden und "mental walls", die eine Trennung von arm und reich in den Köpfen der Menschen verursacht, werden angesprochen und ihre Dualität herausgearbeitet.
Daraufhin wird die Diskussion im Plenum eröffnet. Viele Teilnehmer betonen, dass sie nun eine bessere Vorstellung der Ereignisse in Berlin hätten. Im Hintergrund Konrad Adenauer, der zur damaligen politischen Situation zweifellos interessante Beiträge liefern könnte.
Die Teilnehmer identifizieren darüber hinaus weitere mentale Mauern in der tansanischen Gesellschaft. Unter anderem die immer noch nicht gleichberechtigte Stellung der Frau,...
...politische Mauern, von denen sich vor allem die Jugend in Tansania eingeengt fühlt...
...und bildungsspezifische Mauern, welche dringend zum Einsturz gebracht werden müssen.
Der Künstler Mohamed Raza spricht über die wichtige Rolle der Kunst, um die in den Köpfen der Menschen verankerten Mauern zum Einsturz zu bringen.
Zum Abschluss bedankt sich Stefan Reith bei den Podiumsgästen und den Teilnehmern für die interessanten Beiträge und die offene Diskussion.