Lesung
Details
Zur autobiografischen Lesung „Warte nicht auf bessre Zeiten!“ von und mit Wolf Biermann in der Salvatorkirche Gera laden der Verein Gedenkstätte Amthordurchgang, die Konrad-Adenauer-Stiftung und der Landesbeauftragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur herzlich ein.
Selten sind persönliches Schicksal und deutsche Geschichte so eng verwoben wie bei Wolf Biermann. Er wurde 1936 in Hamburg geboren. Mit sechzehn ging er in die DDR, die er für das bessere Deutschland hielt. Als Liedermacher und Lyriker fiel er dort in Ungnade, erhielt Auftritts- und Publikationsverbot. Er galt als einer der führenden Dissidenten der DDR. Von seiner Ausbürgerung erfuhr er 1976 aus dem Radio, auf dem Weg nach Bochum zum zweiten Konzert einer Tournee durch Westdeutschland.
Eindringlich erzählt Biermann vom Vater, der als Jude und Kommunist in Auschwitz ermordet wurde, von der Mutter, die ihn aus dem Hamburger Bombeninferno rettete, vom väterlichen Freund Robert Havemann, mit dem er das Los des Geächteten teilte. Er führt uns in die absurde Welt der DDR-Diktatur mit ihren Auswüchsen, aber auch ihren täglichen Dramen menschlicher Widerständigkeit. Und er erzählt die Geschichten seiner in den Westen geschmuggelten, im Osten heimlich kursierenden Lieder, deren "Verskunst, robuste Rhetorik und gewaltige Sprachkraft" Marcel Reich-Ranicki lobte. Bei aller Heftigkeit des Erlebten lesen sich Biermanns Erinnerungen wie ein Schelmenroman in bester schweijkscher Manier. Ein einzigartiges Zeitzeugnis.
Programm
Begrüßung
Hildigung Neubert
Stv. Vorsitzende der Konrad-Adenauer-Stiftung e.V.
Frank Karbstein
Vorsitzender der Gedenkstätte Amthordurchgang e.V.
Lesung
Wolf Biermann
Moderation
Journalist
Schlusswort
Dr. Frank Hiddemann
Geraer Pfarrer
Karten sind ab sofort erhältlich.
Zu erwerben sind sie während der Öffnungszeiten (Di, Do, Sa 14-18 Uhr) in der Gedenkstätte Amthordurchgang e.V. (Amthordurchgang 9), sowie in Brendels Buchhandlung, im Pressehaus Gera, im Ticketshop Gera „Kulturhaus Heinrichsbrücke“ und in der Tourist Information am Markt. Die Karten kosten im Vorverkauf 12,- Euro für Vollzahler und 8,- Euro ermäßigt. An der Abendkasse werden Restkarten erhältlich sein.