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Gespräch

1968 in Ost und West

Zeitzeugengespräch

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Als 1968 der tschechoslowakische Reformkommunist Alexander Dubček mit dem sogenannten „Prager Frühling“ einen „Sozialismus mit menschlichem Antlitz“ etablieren wollte, euphorisierte er nicht nur seine Landsleute, sondern auch viele Oppositionelle in der DDR. Die militärische Niederschlagung der Reformbewegung, welche auch maßgeblich durch Walter Ulbrichts SED forciert wurde, ließ für viele Dissidenten jegliche Hoffnung auf eine freiheitliche Zivilgesellschaft innerhalb des sozialistischen Systems erlöschen. Der Widerstand gegen das DDR-Regime oder die Flucht verblieben für Viele als einzige Alternativen. Das nach der Biermann-Ausbürgerung 1976 einsetzende freiwillige und erzwungene Verlassen der DDR durch Kulturschaffende markierte einen Höhepunkt in der Auseinandersetzung mit der SED-Diktatur, die eher ein Ausbluten des kulturellen Lebens bevorzugte als seinen Bürgern minimalste Meinungsfreiheit zuzugestehen.

Diese Ereignisse gaben viele gesellschaftliche Anstöße, die später in der friedlichen Revolution von 1989 endete. In diesem Zusammenhang stellt das Jahr 1968 auch für Osteuropa den Beginn eines Wandels dar, der sich in späteren Entwicklungen manifestierte, jedoch historisch weit weniger Beachtung erfährt. Auch das nicht immer entspannte deutsch-tschechische Verhältnis wurzelt teilweise in den Ereignissen von 1968.

Doris Liebermann schildert als Zeitzeugin die Ereignisse und Folgen des Jahres 1968 in der DDR und Osteuropa, wodurch auch die allgemeine Bedeutung dieser historischen Zeitspanne zum Ausdruck kommt. Doris Liebermann,geboren 1953 in Leimrieth, Thüringen, war aktives Mitglied der Jenaer Jungen Gemeinde und wurde 1977 mit fast allen Mitstreitern aus Jena nach West-Berlin ausgebürgert. Als studierte Slawistin und Historikerin für Osteuropäische Geschichte sowie durch vielfältige persönliche Kontakte zu Dissidenten in der CSSR verfasste sie zahlreiche Beiträge zum „Prager Frühling“ und den Verbindungen zwischen den oppositionellen Kräften beider Länder. Hervorzuheben ist hierbei das Buch “Dissidenten, Präsidenten und Gemüsehändler. Tschechische und ostdeutsche Dissidenten 1968-1998.“, das sie mit dem 1999 verstorbenen DDR-Bürgerrechtler Jürgen Fuchs und der tschechischen Übersetzerin Vlasta Wallat herausgab. Doris Liebermann lebt als freie Autorin und Regisseurin in Berlin.

Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Verein "Gedenkstätte Amthordurchgang" e.V. Gera.

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Veranstaltungsort

Gera, Gedenkstätte Amthordurchgang Gera

Referentinnen und Referenten

  • Doris Liebermann (Journalistin)

    Publikation

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    Kontakt

    Maja Eib

    Maja Eib bild

    Landesbeauftragte und Leiterin Politisches Bildungsforum Thüringen

    maja.eib@kas.de +49 (0) 361 65491-0 +49 (0) 361 65491-11
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