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Vortrag

„Das verlorene Ich“ - Zeitzeugengespräch mit Eva Stocker

27. Thüringer Tage der jüdisch-israelischen Kultur

Vortrag und Gespräch

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Auschwitz carlosftw/Pixabay
Auschwitz
Ihr Leben begann auf dem Bahnhof von Košice, einer Stadt, die heute zur Slowakei gehört, bis 1945 war es ungarisches Staatsgebiet.  Genau dort entstand die erste Notiz zu ihrem Leben, verfasst von einem Bahnbeamten. Jener Mann nahm das Kind 1944 aus einem Zug entgegen und brachte es zum Waisenhaus….  Wer dieses Kind war, woher es kam - ist nicht bekannt. Es war die Zeit der unfassbaren Deportationen, denn Košice war Grenzstation. Wer von hier aus in einem der Transporte war, befand sich auf dem Weg nach Auschwitz.  Zwei bis sechs Züge sollen es täglich zwischen April und Mai gewesen sein, die den Bahnhof in Košice passierten. Ein Verzeichnis der Deportierten existiert bis heute und offenbart die Zahl von tausenden Schicksalen. Allein am 25.Mai 1944 haben in fünf Transporten 16.000 Menschen den Bahnhof in Košice passiert. 

Das kleine Mädchen ist heute: Eva Stocker. Mit 18 Jahren hat sie sich auf die Suche gemacht, das eigene Ich zu erkunden.  Wo kam sie her? Wie lautet ihr eigentlicher Name? Wer waren die Eltern? Sie studierte  Pädagogik mit dem Schwerpunkt Literatur, Kunst und Psychologie, erwarb ein Diplom und studierte nochmals an der Filmhochschule in Budapest. Beide Berufe sollten ihren Lebensinhalt prägen: Sie wurde diplomierte Filmautorin und Regisseurin, arbeitete für freie Produktionen aber auch für Bildungs- und Schulprogramme. Ein Thema hat sie allerdings in den vergangenen Jahrzehnten am meisten beschäftigt:  Wie leben jene Menschen weiter, die den Holocaust überlebt haben?  Eva Stocker nennt es „Das 2. Leben“ -  Genau so heißt auch ihr Film, an dem sie seit mehreren Jahren arbeitet. Sie begleitet regelmäßig mit eigener Kamera Überlebende im Alltag und bei Reisen an ehemalige Orte der Shoah. Sie trifft diese Menschen in privaten Momenten, bekommt Zugang zu den intimsten Fragen. Sie begleitet die Personen bei öffentlichen Zeitzeugengesprächen, Diskussionen und Schülerbegegnungen.  Entstanden ist mittlerweile ein unglaubliches Archiv mit Interviews und Bildern von Menschen, die viel Einblick in ihre persönliche (Über)Lebensstrategie geben.  Immer wieder gelang es Eva Stocker, sich sensibel den Schicksalen zu nähern. Sie hat unzählige Überlebende getroffen und gesprochen, mehr als 20 Personen aus 8 Ländern hat sie aus einer Nahperspektive porträtiert. Darunter jene Zwillinge, die dem Lagerarzt Mengele zur Verfügung stehen mussten, aber auch viele andere, vor allem ungarische, jüdische Menschen.
Eva Stocker Blanka Weber
Eva Stocker, Regisseurin und Zeitzeugin
Eva Stocker

Programm

Programm

19.00 Uhr
Begrüßung
Steven Bickel
Wiss. Mitarbeiter Politisches Bildungsforums Thüringen der Konrad-Adenauer-Stiftung
 

19.10 Uhr
Vortrag und Gespräch
Eva Stocker
Holocaustüberlebende und Zeitzeugin

 


Moderation
Blanka Weber
Freiberufliche Journalistin
 

21.00 Uhr
Veranstaltungsende

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Veranstaltungsort

Schloss Heidecksburg
Schlossbezirk 1Porzellangalerie,
07407 Rudolstadt/Saale
Deutschland
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Referentinnen und Referenten

  • Steven Bickel
    • Eva Stocker
      • Blanka Weber

        Publikation

        „Das verlorene Ich“ – Zeitzeugengespräch mit Eva Stocker: Veranstaltungsbericht Rudolstadt: 27. Thüringer Tage der jüdisch-israelischen Kultur
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