Vortrag
Details
„Die Revolution ist noch keine Demokratie“, erklärte der tunesische Interimspremierminister Béji Caid Essebsi und beschrieb damit die Situation, in der sich Tunesien aktuell befindet, sehr genau: Das Land des Jasmins, das den „arabischen Frühling“ im Januar 2011 einläutete, steht mit der Flucht des ehemaligen Präsidenten Ben Ali und dem Machtverlust der bis dahin praktisch allein herrschenden Staatspartei RCD vor der Herausforderung, einen politischen, gesellschaftlichen wie vor allem wirtschaftlichen Neuanfang zu gestalten. „Würde“ und „Freiheit“ sind die Kernbegriffe, die über politische Grenzen hinweg junge und alte Menschen in ihrem Protest gegen das korrumpierte Regime vereinten und der Reformbewegung bis heute ihre Dynamik verleihen.
Wie schwierig der Transitionsprozess hin zu mehr Rechtsstaatlichkeit und Demokratie zu gestalten ist, zeigt sich mit Blick auf die für Juli anberaumten Wahlen zu einer Verfassungsgebenden Versammlung. Nach der Euphorie, die sich auch in Deutschland und Europa angesichts der tunesischen und ägyptischen Ereignisse zeigte, bleibt nun der Nach-Revolutionsalltag, in dem, in einem langwierigen Verfahren, politische Strukturen und Prozesse erst etabliert werden müssen, damit der Umbruch für Tunesien in eine stabile Demokratie münden wird. Tunesien hat heute die Chance, zu einem Modell für die Region zu werden.
PROGRAMM
17.30 Uhr
Begrüßung
Dr. Gerhard Wahlers
Stellv. Generalsekretär der Konrad-Adenauer-Stiftung
17.45 Uhr
Vortrag von:
S.E. Taieb Bacchouche
Minister für Erziehung und Sprecher der Tunesischen Regierung
Kommentar:
Ruprecht Polenz MDB
Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses im Deutschen Buntestag
Diskussion
Moderation:
Sabine Porn
rbb inforadio
19.00 Uhr
Empfang
Die Veranstaltung wird Deutsch-Arabisch simultan übersetzt.
Gerne können Sie sich anmelden unter anmeldung-berlin@kas.de.