Der Enactus World Cup bietet Studenten aus aller Welt die Möglichkeit, ihre Projekte des sozialen Unternehmertums vorzustellen und sich mit anderen Jungunternehmern auszutauschen. Bewertet wurden neben der Kreativität auch die Einflüsse auf den Arbeitsmarkt, die Umwelt und die sozioökonomische Lokal- und Regionalentwicklung.
Aus Tunesien nahm in diesem Jahr die Mannschaft der Universität „IHEC Carthage“ am Wettbewerb teil und erreichte als einzige Mannschaft Nordafrikas oder der arabischen Welt das Halbfinale. Das Team ging mit zwei Projekten ins Rennen: Mit der Filteranlage „Ciconia“ sollte ein effizienterer Wasserverbrauch vorangetrieben und der fortschreitenden Wüstenbildung in Tunesien vorgebeugt werden. Im Gegensatz zum ersten Projekt, welches einen ökologischen Schwerpunkt anstrebte, befasste sich die tunesische Mannschaft in ihrem zweiten Produkt namens „Rooya“ mit einer sozialen Problemstellung. Die Studenten entwickelten recycelbare Brillen, die in verschiedenen Brillenläden in Tunis verkauft werden. Für jede gekaufte Brille wird eine weitere an Schüler in den ländlichen Regionen gespendet, die sich sonst keine Brillen leisten könnten. Man erhoffte sich durch das Projekt, Lernnachteile für die beeinträchtigten Schüler zu verringern.
Die Jurys der Vorrunden, dem Halbfinale und dem Finale waren Firmenchefs und Personen aus dem Privat- und öffentlichem Sektor. Dr. Holger Dix, Büroleiter der KAS Tunesien vertrat die Stiftung als Jurymitglied im Finale, während Imen Nefzi als Programmbeauftragte und Zuständige für das Enactus Programm in Tunesien in den ersten beiden Runden als Jurymitglied fungierte.
Für die Konrad-Adenauer-Stiftung hat sich Enactus Tunesien in den letzten Jahren als verlässlicher Partner gezeigt, mit dem man die Studenten in Workshops und Vorausscheidungen schulen und die Projekte weiterentwickeln konnte. Die Arbeit zeigt erste Früchte, da die tunesischen Vertreter in diesem Jahr bereits zum zweiten Mal in Folge das Halbfinale der Weltmeisterschaft erreichen konnten.
Neben neuen Kontakten und weiteren Inspirationen für ihre Karrieren als soziale Unternehmer haben die Teilnehmer vor allem gelernt, wie wichtig es ist, als privater Unternehmer Aspekte wie Nachhaltigkeit zu berücksichtigen. Nur durch nachhaltiges Wirtschaften kann man ökologisch und ökonomisch eine bessere Zukunft schaffen und benachteiligte Regionen nachhaltig stärken.