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Die Digitalisierung der Medienwelt und der rapide Bedeutungszuwachs sozialer Medien haben unsere Kommunikationsweise und unsere Strategien zum Informationsaustausch stark verändert. Dies bietet Chancen und Herausforderungen nicht nur für den Medienbereich, sondern auch für die organisierte Zivilgesellschaft und für die Interaktion zwischen Bürgern und Staat.
Interaktive soziale Medien, wie zum Beispiel Facebook, Twitter und Youtube, gewinnen massiv an Einfluss auf die Wahrnehmungen und Meinungen der Öffentlichkeit, während die Relevanz traditioneller Medien kritischen Beobachtern zufolge an Bedeutung verliert.
Das Internet und neue Medien machen es möglich, innerhalb von Sekunden mit vielen Menschen zu kommunizieren. Von Facebook über Twitter und Youtube zu einer Vielzahl an Blogs - es ist möglich, dass eine Nachricht oder Entwicklung über Nacht 20 Millionen Menschen erreicht. Die virale Natur dieser sehr sozialen und vom Benutzer bestimmten Umgebung ermöglicht es den Nutzern, sich über gemeinsame Interessen und Ideale mit Anderen zu vernetzen und öffentliche Debatten zu beeinflussen.
Die Entwicklungen im Bereich der sozialen Medien werden vielfach positiv bis euphorisch gesehen: Bürger können sich über alle Grenzen hinweg vernetzen, organisieren und Themen in den öffentlichen Fokus rücken. Die Vielfalt an zugänglichen Informationen und zum Ausdruck gebrachten freien Meinungen steigt. Politische Akteure und Institutionen können über soziale Medien eine größere Nähe zum Bürger herstellen.
Aber es gibt auch kritische und warnende Stimmen. Sie verweisen auf Datenunsicherheit und Überwachungsmöglichkeiten, Cybermobbing und Internetkriminalität, und hinterfragen, inwiefern das digitale Engagement einen echten gesellschaftlichen Wandel herbeiführen kann. Gleichzeitig wird der Verlust von ethischen Standards und Qualitätsansprüchen bei der ungefilterten Verbreitung von Informationen beklagt.
Die von der KAS in Zusammenarbeit mit dem Africa Centre for Media Excellence (ACME) und dem Centre for Media Literacy and Community Development (CEMCOD) organisierte Konferenz wird einen starken Fokus auf die Frage legen, inwiefern soziale Medien die Kommunikation zwischen politischer und zivilgesellschaftlicher Sphäre und somit die Beziehung zwischen Staat und Bürgern beeinflussen.
In gemeinsamen Diskussionen sowie separaten Panels werden sich Akteure aus Politik, Medien und Zivilgesellschaft mit den Auswirkungen sozialer Medien auf ihre Arbeit befassen und Chancen und Risiken bewerten.
Die Konferenz wird ab 13:00 ugandischer Zeit online im Livestream übertragen.