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Das Licht muss siegen. Herausforderungen und Perspektiven für die Energiesicherheit der Ukraine

Ukrainian Energy Security Dialogue 2024

Das Licht muss siegen. Unter diesem Motto fand am 4. Dezember 2024 in Kyjiw die jährliche internationale Konferenz Ukrainian Energy Security Dialogue 2024 statt, die von dem Think Tank DiXi Group mit Förderung des Energieministeriums der Ukraine, der International Renaissance Foundation und des KAS-Auslandsbüros organisiert wurde. Das vierte Jahr hintereinander bringt der ukrainische Energiesicherheitsdialog wichtige ukrainische, europäische und amerikanische Akteure zusammen, um drängende Fragen der Energiesicherheit zu erörtern und Lösungen zu entwickeln, die der Ukraine nicht nur helfen würden, die Stabilität ihres Energiesystems zu erhalten und den Krieg zu gewinnen, sondern sich auch im Hinblick auf die künftige Mitgliedschaft in der Europäischen Union weiterzuentwickeln.

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Die diesjährige Veranstaltung brachte mehr als 250 Teilnehmer aus verschiedenen Ländern zusammen, darunter Vertreter der ukrainischen Regierung, europäischer und internationaler Institutionen, der Wirtschaft, des öffentlichen Sektors, der Fachwelt und Medien.

Die Präsidentin der Dixi Group, Olena Pawlenko, eröffnete die Konferenz mit der Feststellung, dass das ukrainische Energiesystem trotz der anhaltenden Aggression Russlands dank der Bemühungen der Energiefachleute und der internationalen Unterstützung eine außerordentliche Widerstandsfähigkeit aufweist.

Die Veranstaltung umfasste drei Podiumsdiskussionen und die Präsentation eines gemeinsamen Papiers der DiXi Group und des European University Institute mit dem Titel “Supporting Ukraine’s Energy Sector: Keeping Ukraine’s Accession to the EU in Sight“, das von Olena Pavlenko und dem EU-Kommissar für Energie (2004-2010) Andris Piebalgs vorgestellt wurde.  Die wichtigste Schlussfolgerung dieses Dokuments ist die Notwendigkeit, operative Maßnahmen zum Wiederaufbau der Energiewirtschaft mit langfristigen Strategien zu kombinieren, einschließlich der Dekarbonisierung und der Modernisierung von Energienetzen.

Die erste Podiumsdiskussion mit dem Titel „Das Energieschild der Ukraine: Widerstandsfähigkeit in Verbindung mit internationaler Unterstützung“, moderiert von Anton Antonenko, Vizepräsident der DiXi Group, konzentrierte sich nicht nur auf die Herausforderungen bei der Vorbereitung auf die Heizperiode 2024-2025, sondern auch auf die strategischen Perspektiven für die Entwicklung des ukrainischen Energiesektors. Ukrainische Regierungsvertreter und ausländische Experten diskutierten über die Bedeutung internationaler Unterstützung, die Erhöhung der Gasimportkapazitäten, den grenzüberschreitenden Stromhandel und die Bedeutung der Luftabwehr für die Stärkung der Energiesicherheit der Ukraine.

Der stellvertretende Energieminister Roman Andarak erklärte, dass es der Ukraine trotz erheblicher Gesamtschäden durch russische Angriffe gelungen sei, kritisch wichtige Energieanlagen dank einer effektiven Zusammenarbeit mit internationalen Partnern aufrechtzuerhalten.

Sowohl ukrainische als auch internationale Referenten wiesen auf die außerordentliche Bedeutung des Testbeitritts der Ukraine zum ENTSO-E vor dem russischen Angriffskrieg hin, da die vollständige Synchronisierung mit dem ENTSO-E angesichts der massiven Angriffe auf das ukrainische Stromsystem eine Quelle der Stabilität der Energieversorgung ist und Möglichkeiten für den grenzüberschreitenden Stromhandel in der Zukunft eröffnet. Die vollständige Integration in alle EU-Prozesse ist notwendig, so Frank Reyer, stellvertretender Vorsitzender des ENTSO-E-Betriebsausschusses, und die EU werde der Ukraine weiterhin zusätzliche finanzielle Mittel und technische Hilfe zur Verfügung stellen.

Das zweite Panel der Konferenz mit dem Titel „Energiesicherheit und Klimaziele: Synergie oder Kontradiktion“ war der Suche nach einem Ausgleich zwischen Energiesicherheit und Klimazielen gewidmet. Die wichtigsten Diskussionsthemen waren Dekarbonisierung, Dezentralisierung des Energiesystems und Investitionsakquirierung.

Mykola Kolisnyk, stellvertretender Energieminister der Ukraine, betonte die Bedeutung der Entwicklung erneuerbarer Energien (Sonne, Wind, Biomasse), die zur Wettbewerbsfähigkeit der Gemeinden beitragen werden. Das Fehlen eines garantierten Stromkaufs sei nach wie vor ein Problem, das internationale Investitionen behindere, sagte Anastassia Wereschtschynska.

Die abschließende dritte Podiumsdiskussion, „Lösungsgeneratoren: Erfahrungen ukrainischer Unternehmen und Gemeinden“, beleuchtete lokale Initiativen zur Sicherung der Energieversorgung in der Krise, es wurden auch konkrete Beispiele für die erfolgreiche Umsetzung energieeffizienter Lösungen diskutiert.

Die wichtigsten Schlussfolgerungen der Diskussion waren:

  • Der Erfolg vieler Initiativen hängt von Partnerschaften zwischen Gemeinden, Unternehmen und Behörden ab.
  • Die dezentrale Stromerzeugung, einschließlich der Nutzung von Solar- und Bioenergieanlagen, kann ein wichtiger Faktor für die Widerstandsfähigkeit von Gemeinden sein.
  • Erfolgreiche lokale Projekte sollten auf andere Regionen der Ukraine übertragen werden.

Die Konferenz Ukrainian Energy Security Dialogue bestätigte einmal mehr, dass ein offener Dialog zwischen der Regierung, der Wirtschaft, den Gemeinden und internationalen Partnern ein Schlüssel zur Gestaltung der neuen Energierealität in der Ukraine ist.

Weitere Informationen über die Konferenzergebnisse finden Sie auf der Website der DiXi Group.

 

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