Zu den Wahlen waren lediglich zwei politische Parteien zugelassen, die obendrein Präsident Patrice Talon nahestehen. Dies führte zu nicht gekannten Protesten und Ausschreitungen im gesamten Land. Die Demonstrationen und die teils gewaltsamen Reaktionen der Sicherheitskräfte zeigen, dass sich unter Präsident Talon ein politischer Kurswechsel im Land vollzieht. Seit Beginn seiner Amtszeit 2016 hat der Druck auf Oppositionspolitiker zugenommen. Aus seiner Bewunderung für Ruandas Präsident Paul Kagame macht Talon keinen Hehl. Seinem Hintergrund entsprechend managt Talon das traditionsbewusste Land im Stile eines Unternehmers und setzt institutionelle Struktur- und Wirtschaftsreformen um, die in der Bevölkerung überwiegend unpopulär sind. So steigt das Wirtschaftswachstum zwar von Jahr zu Jahr, ohne aber bisher in der breiten Bevölkerung anzukommen. Talon scheint unter Druck, seine Modernisierungsmission Bénin Révélé – un nouveau départ (Neuer Aufbruch für Benin) in Gefahr. Einmischung von außen ist vor diesem Hintergrund unerwünscht. Hinzu kommt die wirtschaftliche und diplomatische Eiszeit zwischen der Regierung in Cotonou und dem östlichen Nachbarn Nigeria.
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