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In der Diskussion um die Grenzen der NATO-Erweiterung sprach sich Erdmann dafür aus, keine Festlegungen zu treffen: „Kein Beitrittskandidat sollte entmutigt werden, das ist schon lange die Marschroute, und diese hat sich bewährt.“ Der Botschafter geht von einer Vielzahl an unterschiedlichen Bündnissen und Partnerschaften aus, die es in Zukunft mit der NATO geben könnte. Er sprach zur Veranschaulichung von fünf verschiedenen Mitgliedschafts-„Paketen“:
- Die Vollmitgliedschaft in der NATO, das „Rundum-sorglos-Paket“
- Das „Entfernte-Freunde-Paket“ für Staaten wie Japan und Australien, die an Aktionen der NATO teilnehmen, allerdings weit außerhalb ihres Bündnisraums liegen
- Das „Stoßzeiten-Paket“ für Staaten, die sich an besonders fordernden Einsätzen beteiligen, wie es beispielsweise Singapur und Jordanien gerade in Afghanistan tun
- Das „Freizeit-Paket“ für Staaten, die sich vor allem an der Verteidigungsreform beteiligen
- Schließlich das „Nahe-Freunde-Paket“ für die neutralen Staaten in Europa wie beispielsweise Österreich
Eine nächste Aufnahmewelle erwartet Erdmann Mitte des nächsten Jahrzehnts. „Dann wird es allerdings Beitritte in eine NATO geben, die mit der heutigen nichts mehr zu tun hat“, so Erdmann. Zum 70. Geburtstag im Jahr 2019 werde die NATO eine Globale Sicherheitsagentur unter der Ägide der Vereinten Nationen sein. Eine Weiterentwicklung von 29 Mitgliedsstaaten zu „29plus“ sei zu erwarten. „Das Thema Erweiterung wird seine Spannkraft dann schon längst verloren haben“, so Erdmann.
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