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Als Reaktion auf die globale Finanz- und Wirtschaftskrise stand in diesem Jahr die Soziale Marktwirtschaft im Zentrum des Seminars – ein Thema, das für intensive Diskussionen gesorgt hat. „Man lernt hier viele unterschiedliche Hintergründe kennen, so dass Kompromisse in der Gruppenarbeit unumgänglich sind“, berichtet Teilnehmerin Danica Krnjevic, die für die Jugendorganisation der Demokratischen Partei in Serbien arbeitet.
Zusammen mit 15 weiteren Teilnehmerinnen und Teilnehmern hatte sie die Aufgabe, eine Werbekampagne für einen fiktiven Präsidentschaftskandidaten zu entwerfen – inklusive TV-Werbespot (siehe Ergebnisse rechts). Dabei sollte auch das Wirtschaftssystem der Sozialen Marktwirtschaft beworben werden, das Kandidat Dick Morris als Ausweg aus der Krise anbietet. Für die Teilnehmer standen daher zunächst einmal Grundlagen-Vorträge über politische Kampagnen-Führung und die Soziale Marktwirtschaft auf dem Programm, bevor es an die Arbeit für den Werbespot ging.
„Zuerst war ich skeptisch, weil ich einen TV-Werbspot für mich nie finanzieren könnte“, sagt Marie Jílková, Politik-Forscherin aus Tschechien, „doch dann habe ich gemerkt, worum es eigentlich ging: Wie verpacke ich politische Botschaften verständlich und werbewirksam in kurzer Zeit, wie kann ich politisch argumentieren.“ Dafür saßen die Teilnehmer der Summerschool oft bis Mitternacht zusammen, um ein Skript zu entwerfen und schließlich die Dreharbeiten abzuschließen.
Angenehmer Nebeneffekt der gemeinsamen Arbeit war das gegenseitige Kennenlernen. „Ich war als Palästinenserin in einer Gruppe mit einem Israeli und einem Libanesen – aber die Zusammenarbeit hat funktioniert“, berichtet Zeina Barakat. Sie ist nicht die einzige Teilnehmerin, die das neu gewonnene Netzwerk über die Summerschool-Woche hinaus pflegen will. Gleichzeitig verstehen sich die Teilnehmer aber auch als Multiplikatoren für ihre Mitstreiter daheim. „Nach meiner Rückkehr werde ich als erstes eine Präsentation für meine Partei erarbeiten, um meine neuen Erkenntnisse zu verbreiten“, sagt beispielsweise Thabo Xaba, der die junge südafrikanische Partei COPE vertritt.
Für Ralf Güldenzopf, den KAS-Experten für Politische Kommunikation, liegen die Ergebnisse der Woche klar auf der Hand: „Wir haben gelernt, dass Wahlkampagnen natürlich wichtig sind – aber sie funktionieren nicht ohne einen geeigneten Kandidaten und die richtigen Themen.“ Von Güldenzopfs Kollegen aus der Hauptabteilung Internationale Zusammenarbeit werden die Summerschool-Teilnehmer außerdem in einem gemeinsamen Gespräch dazu aufgerufen, langfristige Pläne zu entwickeln. Dies sei gerade in Ländern mit autoritären politischen Systemen notwendig.
„Es gibt keine Abkürzung zur Demokratie“, sagt dazu Frank Spengler, der stellvertretende Hauptabteilungsleiter. Für eine Transformation sei langfristiges Denken und eine universelle Wertebasis notwendig. „Wenn Sie die Demokratie in Ihren Heimatländern voranbringen wollen, dann fördern Sie die Parteien mit Gesetzen und staatlichen Geldern, damit sie nicht von einer finanziellen Quelle oder wenigen Personen abhängig sind“, gibt Spengler den Teilnehmern mit auf den Weg.
Diese haben nun nach der Rückkehr in ihre Heimatländer die Möglichkeit, in Zusammenarbeit mit den Außenbüros der Konrad-Adenauer-Stiftung neue Ideen umzusetzen und Projekte ins Leben zu rufen, betont Spengler: „Unsere Türen stehen weiterhin für Sie offen.“
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