Event Reports
Ausschnitt aus dem Vortrag
Lieber Wilhelm Staudacher,
Exzellenzen,
meine sehr geehrten Damen und Herren,
vor einem halben Jahr hat die erste Veranstaltung in der Reihe Zukunftsblicke stattgefunden.
Ich bin froh, dass die Konrad-Adenauer-Stiftung dieses besonders wichtige Thema
ziemlich am Beginn dieser Reihe, die ja erst im Aufbau ist, in den Mittelpunkt gerückt hat.
Liebe Gäste aus Russland, beim letzten Petersburger Dialog mit Angela Merkel und Wladimir
Putin gab es eine Arbeitsgruppe zu diesem Thema. Das zeigt seine Bedeutung. Es ist ein
Thema von europäischer Dimension, vielleicht von noch größerer.
Wenn man von der „neuen sozialen Frage“ spricht, müsste ja die erste Überlegung sein,
welches denn die alte soziale Frage gewesen sei. „Soziale Fragen“ sind schon in großer Zahl
diskutiert worden. Aber zwei von ihnen sind mir da besonders im Blick:
Die erste ist die alte soziale Frage im 19. Jahrhundert. Sie lautet: Wie antwortet man in der
beginnenden Industrialisierung auf gerechte Weise bei der Verteilung von Kapital und Arbeit?
Diese Frage hat bedauerlicherweise Karl Marx schneller beantwortet als viele andere,
was die Menschheitsgeschichte lange geprägt und viele Nachteile mit sich gebracht hat.
Die Antwort von Marx war das Kommunistische Manifest von 1848, auf welches die katholische
Soziallehre erst mit Rerum Novarum 1891 eine Erweiterung fand. Vielleicht hat das mit
dazu beigetragen, dass dann die Gesellschaft schon so gespalten war und die Ideologie
schon so verfestigt war, dass sie zu einer der großen Diktaturen im 20. Jahrhundert geführt
hat.
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