Event reports
Ein Rundgang durch die verschiedenen Präsentationen und Ausstellungen nahm eine gute halbe Stunde in Anspruch, und viele der 900 Gäste nahmen sich die Zeit, um zumindest einige der Angebote näher anzusehen.
Kinoatmosphäre herrschte zunächst im Forum der Akademie: Dort zeigte die Stiftung vier Dokumentarfilme aus ihrer Reihe „Orte der Demokratie“. Idee dieser Reihe ist es, hochrangige deutsche Politiker über ihren ganz persönlichen Ort der Freiheit und der Demokratie sprechen zu lassen. Bundespräsident Christian Wulff ist im Film über die neue Synagoge in Osnabrück zu sehen, der frühere Verteidigungsminister Jörg Schönbohm spricht über die Glienicker Brücke zwischen Berlin und Potsdam, und der frühere Regierende Bürgermeister Berlins Eberhard Diepgen erinnert an die Bedeutung des Schöneberger Rathauses.
Ebenfalls geschichtsträchtig ging es im ersten Stock zu, wo das Archiv für Christlich-Demokratische Politik neben einer Leseecke auch eine Vitrinen-Ausstellung über die Geschichte der Trennung und Wiedervereinigung Deutschlands anbot. Karikaturen, Schulbücher oder Alltagsgegenstände spiegelten den Zeitgeist dieser vier Jahrzehnte wieder.
Video-Grußworte von Botschaftern aus aller Welt sowie von KAS-Partnern aus Ghana, den Philippinen und Kolumbien gaben ebenfalls im ersten Stock Einblick in das internationale Netzwerk, mit dem die Konrad-Adenauer-Stiftung an der Verbreitung von Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit auf der ganzen Welt arbeitet. Auch das Politische Bildungsprogramm innerhalb Deutschlands wurde mit einer Online-Präsentation sowie einem Filmbericht über das Afrikacamp für Schüler dargestellt.
Im zweiten Stock schließlich präsentierte die Stiftung eine umfassende Ausstellung über ihren Themenschwerpunkt „DDR – Mythos und Wirklichkeit“. Mit einem Online-Portal, Vorträgen, Seminaren und Veröffentlichungen arbeitet die Stiftung die realen Zustände in der DDR auf und will damit der Glorifizierung durch die sogenannte „Ostalgie“ entgegenwirken.
Eine etwas andere Art der Vergangenheitsbewältigung lieferte schließlich Kabarettist Jochen Markett mit seinem Programm „Heile, heile Gänschen …? 20 Jahre Deutsche Einheit“. Im zweimal voll besetzten Jakob-Kaiser-Saal der Akademie erntete er viel Applaus für seine seine akribische Auseinandersetzung mit dem Wort „Wiedervereinigung“ und den wichtigsten politischen Akteuren der Friedlichen Revolution. Wer bei diesem Programm und den übrigen Ausstellungsstationen genau aufgepasst hatte, für den war dann auch die Teilnahme am Gewinnspiel kein Problem mehr, dessen Gewinner kurz vor dem abschließenden, feierlichen Feuerwerk gezogen wurden.