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In zwei Unterrichtsstunden, die von Kaya-Katharina Van der Wyst am Von Saldern-Gymnasium, einer Europaschule in Brandenburg an der Havel, durchgeführt wurden, erhielten Schüler der zehnten und zwölften Klasse die Möglichkeit, mehr darüber zu erfahren. Frau Van der Wyst macht gerade ein sechswöchiges Praktikum im Politischen Bildungsforum Brandenburg der Konrad-Adenauer-Stiftung und ist Studentin der deutsch-französischen Politikwissenschaft in Eichstätt.
Auch 55 Jahre nachdem Konrad Adenauer und Charles de Gaulle die deutsch-französische Freundschaft mit dem Elysée-Vertrag am 22. Januar 1963 in Paris besiegelten, sind diese Beziehungen in Europa bedeutend. Aus diesem Grund befassten sich die interaktiven Stunden mit dem Thema „Elysée 2.0 – Die Fortsetzung der deutsch-französischen Freundschaft“. Anlass hierfür war auch die jüngste Ankündigung eines neuen Vertrages durch Angela Merkel und Emmanuel Macron.
Zu Beginn sammelten die Schüler gemeinsam Ideen in einer Mindmap zu Deutschland und Frankreich. Ihnen fielen sowohl Klischees, gesellschaftliche Aspekte, aber auch Stichpunkte zur Geschichte ein. Anschließend wurden Etappen der gemeinsamen Geschichte besprochen. Es ging vom Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 zum Ersten Weltkrieg und über Annäherungen in der Zwischenkriegszeit weiter zum Zweiten Weltkrieg bis zur Unterzeichnung des Elysée-Vertrags. Dieser versöhnte die früheren „Erbfeinde“ und regelte eine enge politische Kooperation, ermöglichte aber auch die gesellschaftliche Annäherung. Nachdem das Ankündigungsvideo eines neuen Elysée-Vertrags angesehen und besprochen wurde, suchten die Schüler nach Punkten, die zeigen, wie sehr sich die Situation in beiden Ländern seit dem ersten Vertrag verändert hat: mittlerweile gibt es keine zwei deutschen Staaten mehr und die europäische Integration steht schon längst nicht mehr nur in den Startlöchern, beispielsweise haben Deutschland und Frankreich, wie viele andere Staaten, ein gemeinsames Zahlungsmittel: den Euro. Außerdem wurden die aktuellen Herausforderungen der beiden Länder in Europa und der Welt diskutiert, zum Beispiel der Klimawandel, anhaltende Kriege und Terrorismus. So kam man zum Ergebnis, dass der neue Vertrag diese Entwicklungen und vor allem auch die Jugend mit einbeziehen sollte.
Zum Abschluss formulierten die Schüler ihre Wünsche für die deutsch-französische Freundschaft und Kooperation. Dabei standen für sie vor allem Jungendbegegnungen im Vordergrund, zum Beispiel Treffen im Bereich Sport und Kultur. Alle beteiligten sich an den Gesprächen in Deutsch, aber auch Französisch und brachten ihr vielfältiges Wissen ein, was die Unterrichtsstunden zu einem interaktiven Gespräch machte.