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Mythos 68er – Von den ersten Höhepunkten der Proteste 1967, dem Einfluss des SDS und der Kommune 1, der auf die Schah-Krawalle folgenden politischen Krise in West-Berlin mit dem Sturz von Heinrich Albertz bis zum Jahr der Dauerrevolte. Dr. Michael Ludwig Müller, damals hochschulpolitischer Korrespondent der Berliner Morgenpost, erlebte die Unruhen hautnah. Er war dabei, als der Perser Bahman Nirumand vor dem 2. Juni zur Demonstration aufrief; sah den noch lebenden Benno Ohnesorg angeschossen liegen. Beim Hungerstreik für Teufel sollte er von Dutschke hinausgeworfen werden. Er beobachtete im Februar 1968 den Marsch nach dem Vietnam-Kongress. Kurz nach dem Anschlag auf Dutschke war er am Kudamm und dann beim Marsch zum Springer-Haus, wo in der Nacht Auslieferungsfahrzeuge brannten. Seine authentischen Erlebnisse hat er gerade unter dem o.a. Buchtitel beim BerlinStory Verlag veröffentlicht.
Dr. Michael Ludwig Müller, geb. 1933 studierte nach dem Abitur in Bamberg Politikwissenschaft, Publizistik und Germanistik in Erlangen, Wien und an der FU Berlin. Er war als Volontär bei den Nürnberger Nachrichten, der Süddeutschen Zeitung und der Berliner Morgenpost tätig. 1961 promovierte er an der FU. Von 1962 bis 1998 war Michael L. Müller Redakteur der Berliner Morgenpost, die ihm 1966 einen einjährigen Arbeitsaufenthalt beim Springer-Auslandsdienst in New York ermöglichte. Während der Studentenunruhen arbeitete er als hochschulpolitischer Berichterstatter in Berlin. Seit 1971 war Müller politischer Korrespondent mit den Schwerpunkten Berliner Landespolitik, Viermächtebeziehungen und innerdeutsche Politik. Das beinhaltete die Begleitung von Bundes- und Landespolitikern wie Richard von Weizsäcker, Annemarie Renger, Hanna-Renate Laurien, Klaus Schütz, Dietrich Stobbe, Eberhard Diepgen und Walter Momper in Wahlkämpfen und auf weltweiten Reisen.