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Obama sei nicht für seine außen- , sondern für seine innenpolitischen Vorhaben gewählt worden, betonte Keller. Dennoch sei seine Außenpolitik seit seinem Amtsantritt stärker in den Vordergrund gerückt, als zuvor absehbar gewesen sei, wie einst Holbrooke schon kommentierte: „Der Außenpolitik entkommt kein amerikanischer Präsident“.
Gegen Hillary Clinton hat sich Obama vor allem durch sein Image als „Anti-Bush“ und durch seine „weiße Weste“ durchsetzen können. Zudem reichte ihm seine mangelnde politische Vita zum Vorteil - Obama hatte „sensationell wenig Erfahrung“ und dadurch „noch keine schwarzen Flecken auf seiner Weste“ - ein entscheidender Vorteil gegenüber der alteingesessenen Konkurrenz.
So hat sich der Kandidat aus Illinois im Vorfeld recht deutlich gegen den Irak-Krieg aussprechen können, da er selbst zum Zeitpunkt dieser Äußerungen noch gar nicht in der Verantwortung stand, seine Aussagen auch außenpolitisch umzusetzen.
All dies hat Obama zu einer großen Projektionsfläche für Erwartungen gemacht, die zwangsläufig enttäuscht werden mussten: Laut aktuellen Umfragen ist Obama zur Zeit in der US-amerikanischen Bevölkerung so unbeliebt wie noch nie zuvor ein amerikanischer Präsident kurz nach Amtseinführung. Dennoch habe seine Außenpolitik der „ausgestreckten Hand“, vor allem im Umgang mit „Problemstaaten“, Obama große Sympathien in der internationalen Öffentlichkeit eingebracht, ebenso wie seine Bereitschaft, mit solchen Staaten „auf Augenhöhe“ zu verhandeln.
Alles in allem könne über Obamas Außenpolitik jedoch noch kein abschließendes Urteil gefällt werden, da er derzeit von den nationalen und internationalen Medien immer noch schonend „auf Händen getragen“ werde. So sei auch Obamas jüngster Faux-pas in den Medien kaum thematisiert worden: Obama brachte dem russischen Präsidenten einen „Reset“-Knopf mit, den beide als Symbol für den „Neustart“ ihrer Beziehung drücken sollten – schade nur, dass „Reset“ in Russland mit „Überlastung“ übersetzt wird.
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