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In seinem Impulsreferat machte Denis Ugurcu deutlich, dass es zwar noch keinen akuten Ärztemangel in Bremerhaven gebe, jedoch bereits eine Ungleichverteilung des Ärzteaufkommens vorhanden sei. Die Medizin müsse sich in der Zukunft zwei Herausforderungen stellen: dem demographischen Wandel und der Sicherung des Nachwuches. Vor allem letzteres stellt ein großes Problem für Bremerhaven dar. Die Stadt besitzt keine eigene Universität für die Medizinausbildung und Krankenhäuser müssen inzwischen schon um Assistenzärzte werben, erklärte Edith Kramer. Des Weiteren beobachtet Brigitte Lückert, dass viele Arztpraxen ohne einen Nachfolger schließen und dieses die Patienten verunsichere. Ein weiterer Diskussionspunkt war die Dokumentationspflicht der Ärzte. Wilhelm Kröncke merkte an, dass rund 25 Prozent der Arbeitszeit dem Dokumentieren zufiele und diese Zeit dann bei den Patienten fehle. Gleichzeitig erklärte er, dass man bei der ärztlichen Versorgung zurzeit noch auf einem hohen Niveau jammere. Dieses Niveau jedoch zukünftig nicht gehalten werden kann. Ziele für die Zukunft sind es, laut den Podiumsgästen, der regionalen Ungleichverteilung der Ärzte entgegenzuwirken und vor allem die Verzahnung zwischen der stationären und ambulanten Behandlung zu optimieren.
Dem Podiumsgespräch folgte eine offene Fragerunde mit Diskussion. Es zeigte sich, dass vor allem die Abschaffung des augenärztlichen Notdienstes in Bremerhaven die Gemüter erhitzt. Auch die zumutbare Belastung eines Arztes wurde kontrovers von den Teilnehmern diskutiert.