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Stolz rief einst Hugo Chávez in Venezuela die „Bolivarianische Revolution“ aus, verehrte ostentativ Simón Bolívar, dessen Mausoleum in Caracas zur neuen Pilgerstätte wurde. Inspiriert von Vorbild Fidel Castro, den er mit „mi Comandante“ ansprach, stellte er den Unterprivilegierten des Landes Teilhabe am Reichtum des OPEC-Landes in Aussicht. Die hoffnungslos zerstrittene und von persönlichen Eitelkeiten geprägte Opposition wusste ihm nichts entgegenzusetzen. Chávez‘ kontinuierlicher Aufbau autoritärer Strukturen des zuvor demokratischen Landes wurde auch nicht von peinlichen Fernsehauftritten in seiner One-Man-TV-Show „¡Aló, Presidente!“ gehemmt, bei denen er zum Beispiel eine Jesuspuppe unter dem Tisch hervorholte: „Ich bekomme meine Befehle direkt vom Herrn!“ – als Antwort auf die ablehnende Haltung der Geistlichkeit.
Als Chávez einem Krebsleiden erlag, folgte ihm Nicolás Maduro, der das chavistische Klientelsystem fortsetzte.
Jetzt scheint es den Venezolanern langsam doch zuviel zu werden. Die Wirtschaft liegt am Boden. Der staatliche Ölkonzern Petróleos de Venezuela“ (PDVSA) verfällt. Die Versorgungslage der Bevölkerung wird zunehmend prekär. Wie geht es weiter in einem von Bodenschätzen und Naturreichtum gesegneten Land? Ist der Exodus der Menschen zu stoppen?
Wir sprechen mit Michael Lingenthal. Er war unter anderem Leiter der Auslandsbüros der Konrad-Adenauer-Stiftung in Paraguay, Venezuela und Peru und kennt den lateinamerikanischen Kontinent aus seiner jahrelangen Arbeit vor Ort. Lingenthal leitete das Büro der KAS in Caracas just in der Zeit der Machtübernahme Chávez‘ und begleitet seitdem die Geschehnisse dort mit besonderem Engagement.
Der Besuch der Veranstaltung ist kostenlos.
Zuhören. Mitdenken. Mitreden. Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme.