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Am 22. März 2021, dem von den Vereinten Nationen ausgerufenen Weltwassertag veranstalteten die Konrad-Adenauer-Stiftung in China Shanghai und das Oriental Danology Institute (ODI) aus Shanghai den siebten Wasser Gipfel (Water Summit). Dort diskutierten Expertinnen und Experten aus China, Deutschland und anderen Ländern die Situation des Wassers in seiner kulturellen, sozialen und auch wirtschaftlichen Dimension.
Die Vereinten Nationen haben den Weltwassertag 2021 dem Thema Valuing Water gewidmet. Eine umfassende Wertschätzung der natürlichen Ressource Wasser ist tief in die chinesische Kultur eingebettet. Die Bio-Diversität Chinas und die besondere Rolle, die Wasser und Flüsse in seinen Provinzen spielen, eröffnet vielfältiges Anschauungsmaterial für einen deutsch-europäisch-chinesischen Dialog. Ähnlich der deutschen Grundwasserversorgung (zum Beispiel des Bodensees für die Metropolregion Stuttgart) versucht China, Seen und Flüsse zur Wassergewinnung in seinen Städten zu nutzen (so mündet der längste Fluss Chinas, der Yang-Tse, nach mehr als 6.300 km in Shanghai in das Ostchinesische Meer). Allerdings ist es in Shanghai bisher nicht gelungen, die Wasserqualität so zu steigern, dass das Leitungswasser als Trinkwasser benutzt werden kann.
Umso mehr forciert China das Thema Wasserversorgung, das Ministerium für Wasserressourcen hat dazu die China Water Week im Jahr 2021 unter das Motto einen neuen Entwicklungskonzepts zur Förderung der intensiven und sicheren Nutzung der Wasserressourcen" gestellt.
Der Water Summit diskutierte ausgehend von der kulturellen und anthropologischen Bedeutung des Wassers die großen Risiken für einen gerechten und ressourcenschonenden Zugang zu qualitativ hochwertigem Wasser. Hinzu kommt die soziale Dimension des Wassers, das Länder und Menschen verbindet und Austausch zwischen Gesellschaften genauso ermöglicht wie den missbräuchlichen Ausschluss von Gebieten. Wasser als Medium ermöglicht dabei grenzüberschreitende Kommunikation zu ökologischen Konzepten, Naturphilosophie, architektonischem Design, Umweltdenken, landwirtschaftlicher Produktion und Umwelterziehung und ist damit ein eminent politisches Thema.
„Als Unterstützer der Konferenz vertreten wir nicht nur eine Stiftung mit langjähriger Erfahrung im chinesisch-deutschen Dialog, sondern betonen in unseren politischen Themen auch den Aspekt nachhaltiger Ressourcennutzung. Und unter den natürlichen Ressourcen ist Wasser genauso bedeutend wie unterschätzt.“ sagte Matthias Schäfer, der Büroleiter der Konrad-Adenauer-Stiftung in Shanghai, bei der Eröffnung des Water Summit im Shanghai Grand Theater. Die Verbindung von wissenschaftlichen, kulturellen, naturbezogenen und ökonomisch nachhaltigen Konzepten zur Behandlung von Wasser als allen zugängliches Kultur- wie Wirtschaftsgut ist der Hintergrund dieser Unterstützung.
Dem diesjährigen Water Summit ging eine Vorbereitungsreise in die Provinz Yunnan voraus, auf der die Veranstalter mit verschiedenen Vertretern von Wasserschutzprojekten, von Forschungseinrichtungen, den lokalen Behörden und den Medien über die Situation vor Ort diskutieren und die Initiative der Konrad-Adenauer-Stiftung in diesem Themenfeld bekannt machten.
Der Water Summit ist eine Plattform zum Austausch umweltbezogener Konzepte des Wasserschutzes in China, der grenzüberschreitenden und themenübergreifenden Zusammenarbeit und der kreativen Verbreitung verkörpert. Er wurde von ODI und der Hengduan Mountain Research Society im Jahr 2015 initiiert. Vielfältige Institutionen und Partner haben sich inzwischen in diesem Netzwerk engagiert, aus Wissenschaft und Verwaltung, verschiedenen Ländern und internationalen Institutionen. Einige Impressionen und Präsentationen des diesjährigen Water Summit haben wir hier zusammengestellt.
Here you will find the program for download: Programm vom Water Summit.pdf