Die Aufnahmen des kanadischen Fotografen Edward Burtynsky aus der Serie „Anthropocene“ sind schockierend und majestätisch zugleich. Sie zeigen die erd- und naturverändernde Kraft eines expansiven menschlichen Handelns, die der Gewalt von Vulkanen und Erdbeben gleichzukommen scheint.
Mit Rücksicht auf unsere ebenso mächtige wie erdgeschichtlich nichtige Spezies lassen sich die Bilder als Memento-mori-Darstellungen verstehen. Die Drohnenperspektive ist jedenfalls bereits entrückt: Weltsicht als Aufsicht. Wie ausgebürgert erscheint der Mensch in der von ihm malträtierten Natur. Auf diesen Bildern des Anthropozäns kommt der Anthropos selbst nahezu nicht mehr vor.
Die verstörende Schönheit dieser Bilder ruft zum Umdenken auf. Es geht um die Bewahrung der natürlichen Ressourcen, aber auch um Wiedereinbürgerung des Menschen in sein Zeitalter.
© Edward Burtynsky, courtesy of Galerie Springer, Berlin / Nicholas Metivier Gallery, Toronto