Atemberaubend wirken die Wolkenbilder dieser Fotoserie, eingefangen mit einem hochleistungsfähigen Teleobjektiv: glühende, sich dramatisch auftürmende Wolkenwände, tiefgründig blaue oder goldgetönte Atmosphäre, Fotografien wie romantische Gemälde.
Allerdings geht es nicht allein um himmlische Naturerscheinungen. In kaum wahrnehmbarem Detail ist profaner Weltbetrieb präsent: Drohnenflüge, die sonst gänzlich unbemerkt stattfinden, werden auf den Fotoarbeiten dokumentiert.
In der Fotografie-Theorie gelten nebensächliche Details als Mittel, die den Betrachter in besonderer Weise anrühren und zur Reflexion anregen, ihm einen „Stich“ versetzen. Der Begriff dafür lautet „Punctum“. Wer ihm nachspürt, wird Zeuge eines Moments, in dem sich das sonst Verborgene dann doch materialisiert.
Auf der Rückseite des Bandes ist die Drohne zu erkennen. Was wirkt bedrohlicher: der kolossal düstere Himmel oder die fast unsichtbare Überwachungs-Kriegstechnologie?
(c) Trevor Paglen, Courtesy of the Artist, Metro Pictures New York, Altman Siegel San Francisco