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Aussiedlungen und Vertreibungen

Was für ein Mahnmal gegen die nationalsozialistischen Deportationen brauchen wir?

Die Publikation entstand nach einem Symposium im Jahr 2017, bei dem Experten und die Veranstalter, darunter auch die KAS, sich die Fragen stellten, wie man die Last der Erinnerung an diese Ereignisse an die jüngere Generation weiterzugeben und sie zu verfestigen sowie das Thema in der Schuldidaktik dauerhaft zu verankern.

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Aus dem Vorwort

Jacek Kubiak

Unmittelbarer Anlass für das Symposium, das wir in diesem Band dokumentieren, war die Eröffnung der Freilichtausstellung „Vertriebene 1939…” in Posen. Die Ausstellung wurde im Marcinkowski-Park gezeigt, dort, wo in hoffentlich nicht allzu ferner Zukunft ein Denkmal für die vertriebenen Bewohner Großpolens stehen wird. Das Symposium wurde gemeinsam vom Polnischen Städtebund, der Fakultät für Politikwissenschaften und Journalismus der Adam-Mickiewicz-Universität Posen und der Konrad-Adenauer-Stiftung in Polen ausgerichtet und fand in den Räumen der genannten Fakultät statt. Der Titel der Veranstaltung lautete: „Erinnerung an Deportationen, Aussiedlungen und Vertreibungen. Was für ein Mahnmal gegen die nationalsozialistischen Deportationen brauchen wir?”. Die erwähnte Ausstellung war eine konzentrierte Fassung der Ausstellung „Vertriebene 1939. Deportationen polnischer Bürger aus den ins Dritte Reich eingegliederten polnischen Gebieten”, die dank der Zusammenarbeit des Instituts für Nationales Gedenken, Filiale Posen, der Stiftung für Deutsch-Polnische Zusammenarbeit, der Wojewodschaft Großpolen, der Stadt Posen, des Großpolnischen Unabhängigkeitsmuseums und der Konrad-Adenauer- Stiftung in Polen in den Jahren 2009–2018 in knapp 40 Städten zu Gast war – hauptsächlich in Polen, aber auch in Deutschland und Österreich.

Um sich die Bedeutung der im Titel gestellten Frage Was für ein Mahnmal gegen die nationalsozialistischen Deportationen brauchen wir? bewusst zu machen, sollte an einige Umstände erinnert werden. Die Deportationen, um die es geht, waren eine Katastrophe europäischen Ausmaßes. Hunderttausende polnische Bürger wurden aus Haus und Hof gejagt, ins Generalgouvernement transportiert oder einfach ihrem Schicksal überlassen, so dass sie sich auf eigene Faust neue Bleiben suchen mussten. Die Deportationen fanden nicht nur in Großpolen statt, sondern in unterschiedlichem Grade in allen Gebieten, die das Dritte Reich unmittelbar annektiert hatte: in Pommerellen und Westpreußen, dem nördlichen Masowien, Teilen der Region Łodź, Oberschlesiens und der Region Żywiec im Beskidenvorland. Der Historiker Czesław Łuczak hat die Gesamtzahl der betroffenen polnischen Staatsbürger christlichen und jüdischen Glaubens, die in den West- und Nordgebieten Polens ausgesiedelt, vertrieben oder verjagt wurden, auf 1,5 Millionen geschätzt. Anstelle der Vertriebenen siedelten die Nazis ethnische Deutsche aus den baltischen Staaten und anderen Gebieten an, die aufgrund des Ribbentrop-Molotow-Pakts in den sowjetischen Herrschaftsbereich in Ost- und Zentraleuropa gefallen waren. Die Nazipropaganda trompetete emphatisch, die Umsiedlung erfolge „Heim ins Reich” und sei „die größte Völkerwanderung der Neuzeit”. ​​​​​​​

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Vertreibungen 1939

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