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Vier Jahre nach den Ereignissen auf dem Kiewer Maidan, der „Revolution der Würde“ und der Aggression Russlands ist eine Lösung des Konflikts um die Ukraine weiterhin nicht in Sicht und an der blutigen Kontaktlinie kommen beinahe im Tagesrhythmus Menschen ums Leben. Deutsche und internationale Medien fokussieren neben den Kampfhandlungen zumeist auf die große Politik und internationale Diplomatie. Doch wie ergeht es eigentlich den Menschen, die in dieser Region leben, die nicht fliehen wollten - oder konnten - und die dort den Widrigkeiten der Umstände trotzend ihren Alltag gestalten? Unter dem Titel „Donbas – Jenseits der Schlagzeilen“ wollen wir uns dieser Frage aus zwei Perspektiven nähern.
Der preisgekrönte Schriftsteller und Dichter Serhij Zhadan setzt sich in seinen Werken mit den Lebensrealitäten in der Ukraine seit der Unabhängigkeit auseinander. Seiner Heimatregion Donbas und den Auswirkungen des Konflikts widmet er dabei eine besondere Aufmerksamkeit. Sein aktuelles Buch „Internat“ gilt als vorläufiger Höhepunkt seiner Arbeit zu dieser Thematik und die Übersetzung ist für den Preis der Leipziger Buchmesse 2018 nominiert.
Die gebürtige Kiewerin und Fotografin Natalia Liubchenkova hingegen richtet den Blick aus einer journalistisch-dokumentarischen Perspektive auf die Region. Bei verschiedenen Reisen in den Donbas beeindruckten die Journalistin, die heute beim internationalen Nachrichtensender Euronews in Lyon tätig ist, die Begegnungen mit den Einwohnern nachhaltig. Das Leitmotiv der daraus entstandenen Fotoausstellung, die nun für zwei Wochen in der Akademie der Konrad-Adenauer-Stiftung zu sehen sein wird, ist deshalb: „Hoffnung“.
In unserer Veranstaltung, die maßgeblich von ukrainischen Stipendiaten der Stiftung in Berlin organisiert wird, wird die Moderatorin Passagen aus den Werken des Autos lesen, welche damit in einen Dialog zu den Bildern der Ausstellung treten. In einem moderierten Gespräch mit Zhadan und Liubchenkova wollen wir zudem erfahren, wie beide die Entwicklungen in ihrem Heimatland erleben und was dies aus ihrer Sicht und ihren Erfahrungen einerseits für die Einwohner, aber andererseits auch für sie als Kulturschaffende bedeutet.
Anschließend laden wir Sie ein, bei einem Glas Wein weiter ins Gespräch zu kommen und die Ausstellung auf sich wirken zu lassen.
Die Veranstaltung wird simultan Ukrainisch-Deutsch gedolmetscht.
Hier können Sie sich für die Veranstaltung „Donbas – Jenseits der Schlagzeilen“ anmelden.
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Programm
18:00
Grußworte
Jakob Wöllenstein
Konrad-Adenauer-Stiftung
Länderreferent für Osteuropa und die Baltischen Staaten
Iryna Tybinka
Botschaft der Ukraine
Gesandte-Botschaftsrätin
18:10
Einführung in die aktuelle Situation in der Ostukraine
Tim Peters
Konrad-Adenauer-Stiftung
Leiter Auslandsbüro Charkiw/Ukraine
18:20
Lesung aus "Internat" und anderen deutschsprachigen Werken von Serhij Zhadan und moderiertes Podiumsgespräch über den Alltag und das Leben im Konfliktgebiet.
Natalia Liubchenkova
Journalistin/Fotografin
Serhij Zhadan
Schriftsteller, Dichter und Übersetzer
Moderation:
Prof. Dr. Kerstin Hensel (tbc)
Schriftstellerin
19:30
Empfang und Besichtigung der Ausstellung